Pressemeldung vom 06.10.2018

VGN-Tickets zu teuer

Fahrgäste fordern Ende der überzogenen Preissteigerungen

Der VGN ist Spitzenreiter, was die Preiserhöhungen in den letzten neun Jahren angeht. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher, die Subventionierung des Motorisierten Individualverkehrs deutlich zu reduzieren, die freiwerdenden Mittel in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu investieren und damit auch eine deutlich preiswertere Tarifgestaltung möglich zu machen.

Das Land Berlin überarbeitet derzeit seinen Nahverkehrsplan und hat dazu auch die bundesweite Preisentwicklung seit 2009 betrachtet. Für die Tickets im Nürnberger Stadtgebiet gilt: Sowohl bei der Jahreskarte (+61,5%) als auch bei der Einzelkarte (+63,2%) ist der VGN einsamer Spitzenreiter. Die aktuellen Preise zeigen das Ergebnis: Zwar war die Stadtfahrt in Nürnberg im Jahr 2009 noch vergleichsweise günstig, doch durch starke Preissteigerungen und Änderungen der Tarifstruktur (Einführung der Preisstufe A) hat der VGN mittlerweile fast alle deutschen Großstädte eingeholt und die meisten sogar deutlich überholt. „In Stuttgart kostet eine Einzelfahrt im Stadtgebiet 2,50€, in Nürnberg 3,10€“, erklärt Dr. Siegfried Lemmer, Sprecher des Fahrgastverbands PRO BAHN für Mittelfranken. „In München gibt es das Tagesticket für 6,70€, in Nürnberg muss man 8,10€ bezahlen. Warum ist Nürnberg über 20% teurer als München“, fragt sich Dr. Lemmer.

Mit Preisen ab 1,80€/h in Innenstadtparkhäusern werden die Bürger geradezu aufgefordert, Fahrten in die Stadt mit dem eigenen PKW zu erledigen. „Da beim VGN bei 2 Personen für Hin- und Rückfahrt bereits 12,30€ fällig werden, auch wenn die Fahrt innerhalb des Stadtgebiets beginnt, lohnt es sich insbesondere für Gelegenheitsfahrer kaum, statt dem Auto den ÖPNV zu nutzen!“, meint Timm Kretschmar, ebenfalls Sprecher von PRO BAHN in Mittelfranken.

Die Fahrgastvertreter fordern ein Ende der Hochpreis-Strategie des VGN und einen Stopp der Subventionierung des Autoverkehrs auf Kosten der Lebensqualität der Bürger, damit der ÖPNV im Nürnberger Stadtgebiet das Mittel der Wahl wird. Nur so lassen sich mittelfristig auch Fahrverbote umgehen.

Die PRO BAHN Bezirksgruppe Mittel/-Oberfranken unterstützt den Vorstoß von Ministerpräsident Markus Söder zur Senkung der Ticketpreise auf einen Euro, wobei auch Nürnberg als Modellstadt dienen soll.

Rückfragen bitte an Timm Kretschmar, Sachsen (b. Ansbach), Tel. 0172-1690461, E-mail: t.kretschmar@bayern.pro-bahn.de
oder Lukas Iffländer, Stellv. Landesvorsitzender, Höchberger Straße 4, 97082 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer