Pressemeldung vom 29.07.2016

Endlich Sicherheit bei der S-Bahn Vergabe in Nürnberg?

Fahrgastverband PRO BAHN besorgt um Fahrzeugverfügbarkeit ab 2018

Nürnberg(li)
Die Vergabekammer Südbayern hat heute die Beschwerde der DB Regio gegen die Vergabe der S-Bahn Nürnberg zurückgewiesen. Beim Fahrgastverband PRO BAHN beobachtet man besorgt, ob das Verfahren in die nächste Instanz geht und wie die nötigen Fahrzeuge rechtzeitig beschafft werden sollen. PRO BAHN wünscht sich daher eine dauerhafte Lösung für die Problematik der Fahrzeugbeschaffung.

Nach dem Entscheid der Vergabekammer sieht es erst mal so aus, als würde die deutsche Tochter der britischen National Express die S-Bahn ab 2018 betreiben. Allerdings steht der unterlegenen DB Regio noch ein weiterer Gang vor das OLG München als Option offen. Mehrere erfahrene Branchenexperten rechnen fest mit diesem Schritt. Dadurch würde sich das Verfahren noch weiter verzögern. Selbst ohne diesen Schritt und egal ob es jetzt bei National Express bleibt oder die DB in der letzten Runde doch noch siegt, für keinen Bewerber dürfte es noch möglich sein, bis zum Betriebsstart die, auf mehreren Linien geforderten, neuen Fahrzeuge zu beschaffen.

Um ein Chaos unter Einsatz verschiedenster Ersatzfahrzeuge, ähnlich wie bei der Erweiterung des S-Bahn Netzes im Jahr 2010, zu verhindern, sieht der Fahrgastverband PRO BAHN den Besteller, die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), in der Pflicht, hier für einen sicheren Übergang zu sorgen.

In den letzten Jahren kam es oft vor, dass durch Vergaberechtsstreitigkeiten die pünktliche Fahrzeugbeschaffung erschwert wurde. Zuletzt sah sich das Unternehmen Abellio bei der Mitteldeutschen S-Bahn sogar gezwungen, sein Angebot zurückzunehmen, da ansonsten unkalkulierbare Strafzahlungen fällig gewesen wären. Der Fahrgastverband PRO BAHN setzt sich daher für einen sogenannten Fahrzeugpool in Bayern ein. Dabei würde der Freistaat die Fahrzeuge und deren Wartung separat ausschreiben, so dass bei der Ausschreibung einer Verkehrsleistung bereits die Fahrzeuge sicher bestellt sind. Die vor kurzem erfolgten Vergaben im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr zeigen, dass solch ein System sehr gut funktionieren kann.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Höchberger Straße 4, 97082 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer