Pressemeldung vom 11.11.2013

Seit Samstag steht die Leitung unter Spannung

Hofer Bahnhof mit elektrischen Zügen erreichbar

Hof(li) Seit Samstag sind die Bahnoberleitungen zwischen Plauen und Hof unter Spannung. Dadurch können Züge mit elektrischem Antrieb Hof anfahren. Dies ermöglicht zukünftig einen umweltfreundlicheren Eisenbahnbetrieb. Für die Fahrgäste hat der neue Fahrplan mit elektrischen Zügen, der ab 15. Dezember gilt, aber nicht nur Vorteile zu bieten.

Ab Dezember wird jeder zweite Regionalexpress nach Dresden mit einer Elektrolokomotive und Doppelstockwagen gefahren. Für die Fahrgäste der durchgehenden Verbindung Nürnberg-Dresden bedeutet dies in jeder zweiten Stunde, dass sie jetzt neu in Hof umsteigen müssen. Auch die Fahrzeit zwischen Hof und Dresden verlängert sich um wenige Minuten. Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbands PRO BAHN in Bayern, klagt über die mangelhafte Umsetzung der Umstellung auf den elektrischen Betrieb: „Beim örtlichen Zweckverband hat man leider vepasst rechtzeitig neue, spurtstarke Elektrotriebzüge zu bestellen, die gleichwertige oder bessere Fahrzeiten bieten können. Zum Einsatz kommen daher für's erste alte Lokomotiven, die für die ehemalige Reichsbahn der DDR gebaut wurden. Diese können aufgrund ihrer niedrigen Höchstgeschwindigkeit die Fahrzeiten der bisher eingesetzten Regioswinger Neigetechnik-Dieseltriebzüge nicht halten.“ Aus Sicht des PRO BAHNers ist fraglich ob die Fahrgäste den gestiegen Komfort durch den Einsatz der Doppelstockzüge als geeigneten Ausgleich für die verlängerte Fahrzeit und den Umsteigezwang akzeptieren werden. Auch die versteckte Nachricht in der Fahrplanänderung sieht Iffländer kritisch: „Es darf einfach nicht sein, dass durch die Elektrifizierung, also eine bessere Infrastruktur das Angebot verschlechtert wird.“

Besserung ist aber bereits in Sicht. Zwei Jahre später sollen die neuen Triebzüge kommen. Dann sind die alten Fahrzeiten wieder haltbar.

Erfreulich ist, dass bereits Ende des nächsten Jahres die S-Bahn Mitteldeutschland von Halle über Leipzig bis Hof verlängert werden solle. „Nach Jahren gibt es dann endlich wieder eine regelmäßige Direktverbindung Hof-Leipzig,“ freut sich Iffländer.

Aber die Elektrifizierung darf nicht in Hof enden. „Es ist eigentlich eine Schande, dass Hof an das Oberleitungsnetz aus Richtung Sachsen und nicht aus Bayern angeschlossen wird,“ findet Iffländer. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert daher die schnellstmögliche Elektrifizierung der Hauptstrecken von Hof nach Nürnberg und Regenburg. Mit ersterer wird wieder ein stündlicher, umsteigefreier Betrieb Dresden-Nürnberg möglich. Die zweite Verbindung würden Nahverkehrsdirektverbindungen Von München über Regensburg und Hof nach Leipzig möglich machen.

Der PRO BAHNer fasst die Bewertung der Infrastrukturmaßnahme in einem Satz zusammen: „Ein guter erster Schritt für den öffentlichen Verkehr im Raum Hof, aber es mangelt an der Umsetzung und es ist eben nur ein erster Schritt, auf den noch viele folgen müssen.“

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Am Hubland 16b, 97074 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer