Pressemeldung vom 07.08.2013

Softwareupdates beim Franken-Thüringen-Express sorgen für Unannehmlichkeiten

Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert Umsteigezwang, Kapazitätsmängel und mangelnde Kommunikation

Nürnberg,Bamberg(li)
Aufgrund von Softwareupdates verkehren die Züge des Franken-Thüringen-Expresses mit Umsteigezwang und geringer Kapazität. PRO BAHN kritisiert den Einsatz nicht betriebsgeeigneter Züge sowie die Updatestrategie. Auch ist die Information für die Fahrgäste nicht ausreichend, diese werden zu spät und unzureichend informiert.

Die Bahn aktualisiert derzeit die Software der Züge, die auf dem Franken-Thüringen-Express (FTX) verkehren. Züge mit neuer Software dürfen aber nicht mit Zügen mit der alten Software gekuppelt werden. Deswegen muss in Bamberg nach Würzburg und in Lichtenfels Richtung Jena umgestiegen werden. Auch verkehren manche Züge statt mit zwei Triebwagen nur mit einem und bieten damit nur die halbe Sitzplatzkapazität.

PRO BAHN kritisiert das hier angewandte Vorgehen. "Der Fahrgast wird hier zum Leidtragenden der unzulänglichen Technik", stellt Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender von PRO BAHN in Bayern, fest. "Aus unsrer Sicht, war es vollkommen falsch von der DB, diese für den täglichen Betrieb noch nicht geeigneten Fahrzeuge überhaupt abzunehmen. Wir hatten ein einwandfrei funktionierendes Ersatzkonzept, damit hätte man noch solange weiter fahren können, bis die Software der Züge für den Fahrgastbetrieb ausgereift gewesen wäre."

Auch die Updatestrategie an sich sieht man bei PRO BAHN kritisch. "Bei fast jeder Software ist die Kompatibilität zur Vorgängerversion in irgendeiner Form gegeben, hier aber nicht", prangert Iffländer an. "Es wäre bestimmt nicht so ein großer Aufwand gewesen, die Software so zu entwerfen, dass während der Umstellungszeit auch mit Zügen mit der alten Software gekuppelt werden kann."
Auch die Informationspolitik ist nicht besonders fahrgastfreundlich gestaltet.

Bei der Abfahrt in Nürnberg ist an den Zugzielanzeigern keinerlei Information über den Umsteigezwang vorhanden. Lediglich der gewohnte Text "Zugtrennung in Bamberg" läuft über den Bildschirm. "Zumindest ein kurzer Hinweis im Stile von 'nach Würzburg muss in Bamberg umgestiegen werden' wäre angebracht", findet Iffländer. Stattdessen erfährt der Fahrgast die "erfreuliche Botschaft" frühestens 15 Minuten vor der Ankunft am Umsteigebahnhof, teilweise erst direkt in der Anfahrt auf diesen. "Gerade bei solchen Ausnahmesituationen ist es zwingend nötig, jeden Zug und jede Triebwageneinheit mit einem Zugbegleiter zu bestücken", stellt Iffländer fest.

Der PRO BAHNer findet klare Worte zum FTX: "Bisher ist beim FTX so ziemlich alles schiefgegangen, was schiefgehen kann, sei es die Fahrzeugdimensionierung, die Innenausstattung, die Software oder jetzt zum wiederholten Male [*] die Fahrgastinformation. Wenn so die Vorteile des Ausschreibungswettbewerbs und der Bahnreform aussehen, dann gute Nacht Eisenbahn."

[*] PRO BAHN hatte vor Kurzem in einer Pressemeldung die Information bei Ersatzverkehren zwischen Nürnberg und Forchheim kritisiert.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Am Hubland 16b, 97074 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@gmx.net
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer