Pressemeldung vom 10.02.2013

PRO BAHN stellt sich hinter Bürgerinitiative für Haltepunkt Forchheim-Nord

Gute Anbindung der Schulen kritischer Standortfaktor

Forchheim(li) Im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Strecke Nürnberg-Ebensfeld war den forchheimern Bürgern ein zusätzlicher Haltepunkt nördlich des bisherigen Bahnhofes versprochen worden. Dieser sollte in direkter Nähe zum dortigen Schulzentrum liegen. Nun soll dieser Haltepunkt aber nicht gebaut werden - angeblich fehlen die nötigen Fahrgastzahlen. Eine Gruppe von Forchheimern lässt sich dies aber nicht gefallen und hat eine Unterschriften-Aktion gestartet, um gegenüber Verkehrsminister Zeil die Wichtigkeit dieses Vorhabens zu demonstrieren. Der Fahrgastverband PRO BAHN zeigt sich sehr erfreut über das lokale Engagement und stellt sich hinter die Forderung nach dem neuen Bahnhalt. Der Fahrgastverband fordert alle Forchheimer auf, sich an dieser Petition zu beteiligen.

Für einen neuen Haltepunkt an einer zweigleisigen Strecke müsse es dort täglich mindestens tausend Ein- und Aussteiger geben - so lautet das Kriterium der bayerischen Staatsregierung. Eigentlich kein Problem, mit vier Schulen und einem dicht besiedelten Stadtviertel in der Nachbarschaft problemlos erreichbar. Das sollte man zumindest denken. Wie PRO BAHN aus internen Kreisen erfahren hat, werden Schüler aber nicht vollwertig gerechnet - denn diese müssen ja den ÖPNV nehmen. "Das widerspricht unserer Ansicht nach jeglichem Gleichheitsgrundsatz unserer Verfassung," meint Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender von PRO BAHN in Bayern dazu. "Wir fordern, dass die Schüler gleichwertig betrachtet werden. Die Schüler von heute sind die Pendler von morgen. Wenn wir ihnen jetzt die Lust am Bahnfahren verderben, müssen wir uns nicht wundern, wenn sie sich später für ein weniger umweltfreundliches Verkehrsmittel entscheiden."

Auch die finanzielle Seite ist zu betrachten: Täglich karren dutzende Busse die Schüler vom Bahnhof zum Schulzentrum. Manche Busse fahren sogar aus Gemeinden an, die eigentlich über einen Bahnanschluss verfügen, um den Schülern das Umsteigen zu ersparen. All dies wäre mit dem neuen Haltepunkt nicht mehr nötig. "Wenn man dass mal auf ein paar Jahre hochrechnet, dann sind die Kosten für den Haltepunkt ein wahres Schnäppchen," so Iffländer. "Bei jedem anderen Projekt wird eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt, aber hier wird aufgrund von sturen Grenzen für Fahrgastzahlen entschieden."

Besonders erfreut zeigt sich PRO BAHN, dass die Bürger im Norden Forchheims das Problem selbst in die Hand genommen haben. "In Zeiten, in denen von den Deutschen behauptet wird, dass sie politisch uninteressiert sind und für nichts ihren Hintern von der Couch bekommen, ist es um so erfreulicher, dass solche Initiativen das Gegenteil beweisen", meint Iffländer dazu. "Wir bitten daher alle Forchheimer, ihre Mitbürger im Norden mit einer Unterschrift zu unterstützen."

Mit abgeschlossenem Ausbau der Strecke ist geplant, zwischen Nürnberg und Forchheim einen 20 Minutentakt der S-Bahn in der Hauptverkehrszeit einzuführen. PRO BAHN fordert desweiteren, diesen auch bis zu dem geplanten Haltepunkt anzubieten. Dazu muss dieser mit einem nördlich gelegenen Wendegleis ergänzt werden.

Die Website der Bürgerinitiative für den S-Bahn-Halt Forchheim-Nord finden Sie hier. Dort finden Sie auch Unterschriftenlisten zum Download.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Am Hubland 16b, 97074 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@gmx.net
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer