Pressemeldung vom 20.12.2010

PRO BAHN: Finanzierung des Lückenschlusses darf nicht scheitern

Oberkotzau zur Beteilung aufgerufen

Mit Bedauern hat der Fahrgastverband PRO BAHN einem Bericht der Frankenpost entnommen, dass der Marktgemeinderat Oberkotzau sich am Lückenschluss Selb-Plößberg – Asch finanziell nicht beteiligen will. Ernst Egelkraut, PRO BAHN-Sprecher für die Region: „Selten gab es bisher eine 90%-Förderung einer Infrastrukturmaßnahme ohne Folgekosten für die Region. 50% der Kosten übernimmt die EU, 40% der Bund über die DB-Netz AG, nur die restlichen 10% müssen die betroffenen Kommunen schultern. Diese Chance für die langfristige Entwicklung der Infrastruktur darf nicht vertan werden“.

Wenn der Markt Oberkotzau seinen Beschluss nicht ändert, sei die Verwirklichung der Maßnahme in Gefahr, was unübersehbare Nachteile für die ganze Region nach sich ziehen würde, so PRO BAHN. Das Vorhandensein einer attraktiven Schieneninfrastruktur wird im Wettbewerb zwischen den Regionen in Zukunft ein extrem wichtiger Standortvorteil. Mit der Reaktivierung würde Oberkotzau eine Direktverbindung in die tschechische Republik bekommen und die damit zu erwartende Steigerung der Fahrgastzahlen auch auf der Relation Hof - Selb wird die langfristige Bestellung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) sicherstellen. Davon profitieren auch Rehau, Schönwald und Selb, zumal bei dem immer höheren Anteil an älteren Bürgern ein gut ausgebautes SPNV-Angebot unverzichtbar ist.

Eine wesentliche Rolle im Zukunftskonzept muss auch dem Güterverkehr zukommen. Bisher werden große Anteile der Holztransporte für die ZPR in Blankenstein und die Holzindustrie in Südthüringen in Asch vom Zug auf Lkw umgeladen und durch die Stadt Hof zur A 9 und weiter nach Südthüringen gefahren. Der Verzicht auf den Lückenschluss ist weder umweltfreundlich noch zukunftsfähig, sondern rückwärtsgewandt.

PRO BAHN ersucht daher den Marktgemeinderat Oberkotzau dringend, sich an der Finanzierung des Lückenschlusses zu beteiligen, auch aus Solidarität zu den anderen Partnern. Damit könnten die Nachteile für die Region durch das Nichterreichen des Regionalanteils von 10% vermieden werden. Die ständigen Klagen aus Ostoberfranken über Benachteiligung und Abwanderung wären unglaubwürdig, wenn ein so zukunftsfähiges Projekt wegen weniger Tausend Euro scheitern würde, wo noch dazu keinerlei Folgekosten auf die Region zukommen. Eine solche Finanzierung eines Projekts würden in vielen Gebieten Bayerns sofort mit Begeisterung aufgegriffen werden.

Rückfragen bitte an Ernst Egelkraut, PRO BAHN Sprecher für den Bereich östliches Oberfranken, e.egelkraut@bayern.pro-bahn.de
oder Rainer Bier, PRO BAHN RG Coburg/Süd-Thüringen, rainer.bier@web.de
v.i.S.d.P.: Ernst Egelkraut