Pressemeldung vom 03.07.2007

Neues Zeitkartenangebot des VGN unter der Lupe

Fahrgastverband PRO BAHN befürchtet Akzeptanzschwierigkeiten

Ab Dezember 2007 gilt im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) ein neues
Zeitkartenangebot. Das Sortiment wird damit unübersichtlicher und teurer. Der bisherige Mobicard-Käufer muss sich dann entscheiden, ob er auf die Übertragbarkeit und Mitnahmemöglichkeit verzichten oder deutlich mehr bezahlen will.

Für den Fahrgastverband sind einige Nachteile unübersehbar: Der Zeitkartenkäufer muss zukünftig sehr genau im Voraus wissen, ob er die Flexibilität der Mobicard braucht oder ob er auf eines der neuen persönlichen Angebote umsteigen kann. "Viele Kunden werden dann rückblickend wissen, dass sie die falsche Monatskarte gekauft haben", sagt Matthias Beß von PRO BAHN Bayern. Ein Rückgang bei der Zufriedenheit der treuen Kundschaft sei damit vorprogrammiert. Es bleibe abzuwarten, wie die VGN-Stammkunden die neue Angebotsvielfalt annähmen.

Die persönliche Monatskarte des VGN wurde pikanterweise erst im Jahr 1997 abgeschafft, was mit geringen Verkaufszahlen begründet und als Vereinfachung der Tarifstruktur angepriesen wurde. Während hier die Rolle rückwärts mit ungewissem Ausgang geprobt wird, wartet man bislang vergeblich auf eine Abschaffung der Zonenkarte zur Mobicard, einem Rudiment der gewachsenen Tarif- und Vertriebsstruktur. Zwar ist sie kostenlos, jedoch am Automaten nicht erhältlich. "So ist schon mancher ehrliche Mobicard-Erstkäufer unverhofft der Schwarzfahrt bezichtigt worden, zurecht und doch ungerecht", meint Beß.

Von PRO BAHN geforderte Angebote zur besseren Umwerbung von Neu- und Gelegenheitskunden wurden vom VGN hingegen nicht aufgegriffen. Tatsächlich von Vorteil wäre aus Sicht des Fahrgastverbandes, mit Hilfe von weiteren Single-Tageskarten (bisher nur bis Preisstufe 2) einen ganz einfachen Kundenwunsch zu realisieren: die Hin- und Rückfahrt am selben Tag mit einer Fahrkarte. Desgleichen lasse im VGN ein günstiges Freizeitticket für junge Leute auf sich warten. "Die Gelegenheit, verbunden mit den großen Änderungen im Zeitkartenbereich diese Mängel zu beseitigen, ist leider nicht genutzt worden", gibt sich Beß enttäuscht und hofft auf zukünftig mehr Rücksichtnahme auf die Erfahrungen und Wünsche der Fahrgäste.

Rückfragen bitte an Matthias Beß, Kiefernstraße 18, 91580 Wicklesgreuth, Tel. 09802-7325
v.i.S.d.P.: Matthias Beß