Pressemeldung vom 08.03.2000

Schon 2005 mit der S-Bahn nach Forchheim?

Neue Gleise zunächst nur zwischen Nürnberg und Fürth erforderlich

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert, mit dem dringend notwendigen Bau der S-Bahn von Nürnberg nach Forchheim baldmöglichst zu beginnen. Um die langwierigen Planungs- und Bauphasen besser in den Griff zu bekommen, schlägt PRO BAHN ein schrittweises Vorgehen vor. Kapazitätsprobleme gibt es derzeit vor allem zwischen Nürnberg und Fürth. Schon nach einem viergleisigen Ausbau dieses Abschnitts könnten S-Bahnen nach Forchheim eingesetzt werden. Der weitere Ausbau kann danach der weiteren Entwicklung der Nachfrage angepasst und möglicherweise zeitlich gestreckt werden.

PRO BAHN begrüßt ausdrücklich, dass der Bau der Neubaustrecke Erfurt - Ebensfeld durch den Thüringer Wald aufgegeben wurde und statt dessen der Ausbau des Bestandsnetzes Vorrang erhält. Für Mittel- und Oberfranken ergeben sich dadurch weitaus bessere Möglichkeiten für die Bahn im Fern- und Nahverkehr.

Eines der Projekte, das schneller fertig gestellt werden könnte, ist die S-Bahn zwischen Nürnberg und Forchheim. Losgelöst von dem Vorhaben für die Neubaustrecke nach Erfurt kann jetzt bedarfsgerecht geplant werden. Schwerpunkt der Investitionen muss zunächst der Abschnitt zwischen Nürnberg und Fürth sein, auf dem neben den Zügen Richtung Forchheim auch noch der Fern- und Nahverkehr Richtung Würzburg untergebracht werden muss.

Für dieses "Herzstück des Großraumes" fordert PRO BAHN sogar mehr, als das Bundesverkehrsministerium im fernen Berlin bislang zugestehen mochte : Während die Planungen nur ein zusätzliches Gleis für die S-Bahn vorsehen, ist PRO BAHN der Meinung, dass hier je zwei Gleise für den Fern- und Nahverkehr erforderlich sind. Nur so können auch künftig die
Bahnhöfe Rothenburger Straße (Verknüpfung mit der U-Bahn) und Steinbühl (Verknüpfung mit Straßenbahn und S-Bahn nach Roth) bedient werden und der Nahverkehr über Siegelsdorf nach Neustadt/Aisch und Markt Erlbach in ein Gesamtkonzept eingebunden werden.

Ein Brückenbauwerk im städtebaulich unproblematischen Bereich der Stadtgrenze Nürnberg/Fürth ermöglicht eine kreuzungsfreie Einbindung des Güterverkehrs vom und zum Nürnberger Rangierbahnhof und eine reibungslose Verzweigung in die Richtungen Forchheim und Neustadt/Aisch. Dadurch kann der Verkehr auf diesen Anschlussstrecken westlich von Fürth so
geordnet werden, dass ein S-Bahn-artiger Taktverkehr auch auf dem jeweils vorhandenen Gleispaar möglich wird.

Vor weiteren Entscheidungen kann abgewartet werden, wie sich die Nachfrage durch das bessere Zugangebot entwickelt. Außerdem kann ein umfassendes Gesamtkonzept entwickelt werden, das im Nordkorridor auch eine Stadtbahnverbindung von Nürnberg nach Erlangen über Thon enthalten muss. PRO BAHN erwartet sich durch dieses zeitlich und planerisch abgestimmte Vorgehen ein ÖPNV-Angebot, das einen "Quantensprung" im Vergleich zum derzeitigen Zustand darstellt. Damit könnte der Großraum Nürnberg seinem erklärten Ziel, den Anteil umweltfreundlicher Verkehrsmittel am gesamten Verkehrsmarkt deutlich zu erhöhen, einen großen Schritt näher kommen.

Rückfragen bitte an Jörg Schäfer, Mausendorfer Weg 3, 91574 Neuendettelsau, Tel. (09874) 5801
v.i.S.d.P.: Jörg Schäfer