Pressemeldung vom 27.10.2005

S-Bahn Nürnberg: Fahrt in den Stillstand

Sorgen bereitet dem Fahrgastverband PRO BAHN die anscheinend völlig aus dem Zeitplan geratende Fortentwicklung des S-Bahn-Netzes in der Region Nürnberg.

"Der tatsächliche Fortschritt bei den neuen S-Bahn-Strecken hält nicht im entferntesten mit den vorhandenen Ausbauplänen Schritt", sagt Matthias Beß von PRO BAHN Mittel- und Oberfranken. Die ehedem anvisierten Eröffnungstermine der S-Bahnen nach Ansbach, Neumarkt, Hartmannshof und Forchheim liegen sämtlich noch in diesem Jahrzehnt. Dieses Ziel erscheint angesichts des aktuellen Stillstands in Sachen Finanzierung nur noch unerschütterlichen Optimisten erreichbar. "Soll man wirklich glauben, daß dieselbe Deutsche Bahn AG, die schon mal zehn Jahre für die Errichtung eines Bahnsteigs braucht, binnen Jahresfrist die S-Bahn Nürnberg - Ansbach aufs Gleis bringt und in vier Jahren insgesamt vier neue S-Bahn-Strecken baut?" fragt Beß.

Die Verärgerung von PRO BAHN rührt auch daher, daß die laufenden Planungen stellenweise dringende Verbesserungsmaßnahmen blockieren. "In der Erwartung, daß es bald eine S-Bahn geben soll, wird vieles liegengelassen," so Beß. Die Liste der in ihrer Notwendigkeit unumstrittenen Projekte ist lang, allerdings eröffnet die S-Bahn-Planung die Möglichkeit, die Kosten mancher Teile davon dem S-Bahn-Bau zuzurechnen. Die fortgesetzte Änderung der Kalkulationsgrundlagen und das Gefeilsche bei den Finanzierungsverhandlungen führen zu dem aktuellen Stillstand.

"Ob Kosten oder Einsparungen bei der öffentlichen Hand oder auf Seiten eines bundeseigenen Unternehmens entstehen, ist eigentlich eine eher philosophische Frage", meint Beß. "Es wird Zeit, daß diese Detailfragen überwunden werden und wieder das Fahrgastinteresse und damit das System S-Bahn als ganzes in den Blickpunkt genommen wird."

PRO BAHN fordert daher alle Verantwortlichen auf, den Stillstand beim Ausbau der S-Bahn überwinden zu helfen und damit den Weg für ein zeitgemäßes Schienenverkehrsangebot rund um Nürnberg freizumachen.

Rückfragen bitte an Matthias Beß, Tel. (09131) 8 52 29 96 [d] oder (09131) 81 54 72 [p]; E-Mail
v.i.S.d.P.: Matthias Beß