Pressemeldung vom 04.01.2002

Ab Samstag neuer Fahrplan auf der Bahnstrecke Nürnberg - Hof

Der Fahrgastverband PRO BAHN informiert

Am Samstag, 5. Januar 2002 tritt auf der Bahnstrecke Nürnberg - Hof ein neuer Fahrplan in Kraft. Die Änderungen betreffen den Wochenendverkehr. Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die Abschaffung des leicht merkbaren Bayern-Taktes.

Von der Fahrplanänderung betroffen sind Fahrgäste auf der Strecke von Nürnberg nach Zwickau über Hersbruck, Neuhaus, Pegnitz, Kirchenlaibach, Marktredwitz und Hof. Bisher fahren die RegionalExpress-Züge auf dieser Route in einem leicht merkbaren Zweistundentakt.

Fahrplan wird komplizierter

Dieses einheitliche Taktschema wird ab 5. Januar 2002 aufgegeben. Zukünftig fahren die Züge an Samstagen und Sonntagen (mit einer Ausnahme) abwechselnd alle vier Stunden entweder nach Zwickau oder Leipzig. Die Züge um 5:44, 9:50 und 13:50 Uhr ab Nürnberg fahren unverändert als moderne Neigezüge über Hof nach Zwickau. Ein weiterer Zug fährt um 21:50 Uhr bis Hof und endet dort. Die Fahrten ab Nürnberg um 7:50, 11:50, 15:50 und 19:50 Uhr werden um 15 Minuten vorverlegt (Nürnberg ab 7:35, 11:35, 15:35 und 19:36 Uhr) und als herkömmliche lokbespannte Züge gefahren. Neu ist, dass diese Züge ab Hof direkt weiter nach Leipzig
fahren. Allerdings entfällt bei einer Fahrt (Nürnberg ab 19:36 Uhr) der Halt in Hersbruck. Fahrgäste, die bisher den Zug Richtung Hof ab Hersbruck um 20:05 Uhr genutzt haben, müssen mit der Regionalbahn um 19:33 Uhr bis Neuhaus fahren und erhalten dort Anschluss Richtung Hof. Als Ausnahme von dieser schon nicht ganz einfachen Regel fährt der Zug um 17:50 Uhr ab Nürnberg ebenfalls nach Leipzig, allerdings mit unveränderter Abfahrtszeit. Auch die Gegenrichtung ist entsprechend von den Fahrplanänderungen betroffen. Die Fahrzeiten der Züge zwischen Nürnberg und Bayreuth bleiben bestehen. Die geänderten Abfahrtspläne hängen an den jeweiligen Bahnhöfen aus. Von zu Hause aus kann man sich über die neuen Fahrzeiten telefonisch bei der Bahnauskunft unter 01805/996633 (12 Cent pro Minute) oder im Internet unter www.bahn.de informieren.

Gründe für die Fahrplanänderung

Die Deutsche Bahn AG begründet die Fahrplanänderung mit der hohen Nachfrage der Zugverbindung zwischen Nürnberg, Hof und Leipzig. Die schnellen RegionalExpress-Züge sind bei vielen Fahrgästen sehr beliebt, da sie mit dem preisgünstigen "Schönes-Wochenende-Ticket" benutzt werden können. Die bisher eingesetzten Triebwagen der Baureihe 612 reichen angeblich nicht aus, um die Züge entsprechend zu verstärken.

Fahrgastverband lobt und übt Kritik

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt im Grundsatz die neue Fahrplanstruktur: Sie bietet erstmals direkte RE-Verbindungen Nürnberg - Leipzig am Wochenende und scheint geeignet, die Auslastung der Züge Richtung Sachsen besser in den Griff zu bekommen. Da die neuen Laufwege der Züge besser als bisher den realen Fahrgastwünschen entsprechen, handelt es sich auch um eine Verbesserung der Dienstleistung und damit um eine Attraktivitätssteigerung der Bahn insgesamt.

PRO BAHN kritisiert allerdings, dass der neue Fahrplan kaum mehr merkbar ist und einer Aufgabe des "Bayern-Takts" gleichkommt. In den letzten Monaten wurde das einst wegweisende Pendolino-System immer mehr verwässert. Auch die Praxis der Deutschen Bahn AG, den Fahrplan mitten in der laufenden Fahrplanperiode zu ändern, hält der Fahrgastverband für falsch. Die gedruckten Fahrpläne sind mit dem Hinweis "Gültig bis 15.06.2002" gekennzeichnet. Den Fahrgästen nützt es wenig, wenn es in den Zügen nun mehr Sitzplätze gibt, sie diese aber verpassen, weil die Abfahrtszeiten vorverlegt wurden. "Hier hat die Deutsche Bahn
Gelegenheit, die in letzter Zeit arg gescholtene Fahrgastinformation zu verbessern und zu trainieren," sagt Matthias Beß, Vorsitzender des Fahrgastverbandes in Mittel- und Oberfranken. "Nicht zuletzt davon wird die Zufriedenheit der Kunden mit dem neuen Fahrplan abhängen."

Rückfragen bitte an Matthias Beß, Kiefernstraße 18, 91580 Wicklesgreuth, Tel. (09131) 815472
v.i.S.d.P.: Matthias Beß