Pressemeldung vom 12.03.2002

Fehler im Detail trüben gute Stimmung

PRO BAHN zum angekündigten Ausbau des Nürnberger S-Bahn-Netzes

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt den Ausbau des Nürnberger S-Bahn-Netzes, mahnt aber dringend an, eine Scharte in der derzeitigen Planung rechtzeitig auszuwetzen.

Nach einer Ankündigung vom Februar sollen neue S-Bahn-Strecken von Nürnberg nach Forchheim, Hartmannshof, Neumarkt und Ansbach entstehen. PRO BAHN setzt sich seit langem für ein attraktives Bahnangebot für alle von Nürnberg ins Umland führenden Strecken ein. Daher begrüßt der Fahrgastverband die Ankündigung aus dem Bayerischen Verkehrsministerium und fühlt sich in seiner Auffassung bestätigt, daß der Raum Nürnberg voll S-Bahn-würdig ist.

Der Verband sieht sich allerdings veranlaßt, in diesem Zusammenhang erneut auf einen gravierenden Planungsmangel der S-Bahn-Strecke nach Forchheim im Abschnitt Nürnberg - Fürth hinzuweisen. Der Bau nach gegenwärtigen Plänen würde zu einer "unnötigen und ärgerlichen Qualitätsminderung der neuen S-Bahn und noch dazu zu einer erheblichen Kapazitätseinbuße führen", so Matthias Beß, Vorsitzender des Fahrgastverbandes für Mittel- und Oberfranken.

"Zwischen Nürnberg und Fürth sollen die S-Bahnen beider Richtungen auf nur ein Gleis gepfercht werden", führt Beß aus, "und das direkt neben einer dreigleisigen 'Fernbahn', die sich betriebstechnisch ebenfalls einer optimalen Auslastung entzieht." PRO BAHN hat ein Konzept vorgelegt, wie man schlicht durch eine etwas geänderte Nutzung der Gleise (zwei für S-Bahn und Regionalverkehr, zwei für Fernverkehrszüge) allen Ansprüchen gerecht werden kann. "Dies sollte allerdings nach Möglichkeit bereits beim Ausbau berücksichtigt werden, um kostspielige Nachbesserungen zu vermeiden", so Beß. Zusätzlich wären weitere S-Bahn-Haltepunkte in attraktiver Lage möglich. Die heutige Planung sieht vor, daß die S-Bahn mitten im großstädtischen Bereich in Nürnberg und Fürth fünf Kilometer ohne Halt zurücklegt.

Bei der S-Bahn-Planung wurde offenbar ignoriert, daß es auch Bahnstrecken nach Neustadt/Aisch, Markt Erlbach und Cadolzburg gibt. Bei diesen Strecken sind die Möglichkeiten für ein attraktives Bahnkonzept abhängig von der Leistungsfähigkeit des Abschnitts Nürnberg - Fürth. "Da man heute noch nicht weiß, wie der Nahverkehr in diesem Bereich in Zukunft aussehen wird, muß für alle Fälle vorgesorgt werden", fordert Beß kategorisch.

Daher ist der Vorschlag von PRO BAHN für alle Entwicklungen offen. Beß: "Was immer die Zukunft bringen wird, ob eine S-Bahn nach Neustadt/Aisch, einen verdichteten Takt nach Erlangen oder durchgehende Züge zwischen Cadolzburg oder Markt Erlbach und Nürnberg: Ein Ausbau der Strecke Nürnberg - Fürth nach unserem Vorschlag ist ein Garant für die Möglichkeit, mehr Züge mit höherer Zuverlässigkeit zu bewegen. Diese Chance darf nicht verpaßt werden."

Das erwähnte Konzept im Internet.

Rückfragen bitte an Matthias Beß, Kiefernstraße 18, 91580 Wicklesgreuth, Tel. (09131) 815472
oder Werner Klingbiel, Tel. (0911) 5430996
v.i.S.d.P.: Matthias Beß