Pressemeldung vom 10.11.2021

Fahrgäste unterstützen Pläne für ICE-Werk im Raum Nürnberg

PRO BAHN: Notwendig für mehr attraktiven Bahnverkehr

Nürnberg(pb)

Fahrgäste unterstützen Pläne für ICE-Werk im Raum Nürnberg

PRO BAHN: Notwendig für mehr attraktiven Bahnverkehr

Der Fahrgastverband PRO BAHN unterstützt die Pläne für ein ICE- Werk im Raum Nürnberg. Er appelliert an die Anlieger, die Naturschutzverbände, die Genehmigungsbehörden und die Politiker, den erheblichen Nutzen des Projekts angemessen zu berücksichtigen. Das Werk ist nach der Überzeugung der Fahrgäste notwendig, damit mehr Züge fahren, die mit Komfort und Pünktlichkeit zum Mitfahren einladen. Der Standort in der Nähe des Nürnberger Hauptbahnhofs dient ganz Mittelfranken, indem er den ICE-Knoten mit seinen Verbindungen in die Region stärkt und so den umwelt- und klimaschädlichen Straßenverkehr reduziert.

Fahrgäste brauchen gut gewartete Züge

Wer regelmäßig Bahn fährt, kennt die Durchsagen, die mit den Worten „Wegen verspäteter Bereitstellung …“ oder „Aufgrund einer Reparatur am Zug …“ beginnen. Weiter geht es meist mit der Ankündigung von Verspätungen, Anschlussverlusten oder gar Zugausfällen. Ein Grund: „Die Wartungskapazitäten sind bereits heute zu knapp. Züge werden regelmäßig mit bekannten Störungen rausgeschickt, um überhaupt fahren zu können“, erläutert Timm Kretschmar, Vorstandsmitglied des bayerischen Landesverbands von PRO BAHN. Um mehr Fernverkehr auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern, werden in fünf Jahren insgesamt 420 ICE unterwegs sein. Dafür braucht es mehr ICE-Werke.

Nürnberg ist ideal

Nürnberg bietet sich als Standort an. Einige Züge enden bereits heute am Abend in der Frankenmetropole. Mit dem Deutschlandtakt des Bundesverkehrsministeriums werden es noch einmal deutlich mehr werden. Andere Züge lassen in Nürnberg am Abend Zugteile stehen oder bekommen sie am Morgen beigestellt. Daher bietet sich die Umgebung von Nürnberg an, um dort Wartungsarbeiten durchzuführen. Auch macht es das Werk für die DB attraktiver, abends zusätzliche Züge zwischen München und Nürnberg anzubieten. Aktuell klafft noch eine Lücke von über zwei Stunden.

Um flexibel agieren und beispielsweise einen Zug schnell als Ersatz für einen gestörten bereitstellen zu können, darf die Fahrzeit zwischen Nürnberg Hbf und dem geplanten ICE-Werk nicht zu lang sein. „Es ist auch aus Klimaschutzgründen nicht gerade intelligent, ICEs zur täglichen Wartung über lange Strecken zu schicken und entsprechend Strom zu verbrauchen“, merkt Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender von PRO BAHN in Bayern, an.

Vorteile für Mensch und Umwelt überwiegen

PRO BAHN gibt zu bedenken, dass sich in der ganzen Region und weit darüber hinaus die Belastung von Mensch und Natur durch Lärm, Abgase und Straßenbau verringern wird, wenn der Verkehr umweltverträglich per Bahn abgewickelt wird.

Der mittelfränkische PRO BAHN-Sprecher Siegfried Lemmer betont: „In der Tat benötigt das geplante Werk viel Platz: Die modernen ICE sind etwa 400 m lang und in der Halle sollen sechs dieser Züge stehen. Zusätzlich werden Abstellgleise außerhalb der Halle benötigt. Zahlen. Der gesamte Flächenbedarf wird von der DB mit 35 Hektar angegeben. Mit dieser Investition wird weiterer Flächenbedarf in der Zukunft für den Straßenbau reduziert. Deshalb hat das Werk auch ökologisch einen Nutzen. Zum Vergleich: für den aktuell laufenden, sechsspurigen Ausbau der A3 zwischen dem Autobahnkreuz Fürth/Erlangen und Biebelried wird mindestens die doppelte Fläche benötigt und komplett versiegelt. Die geplanten 35 Hektar für das Werk dienen einem klimafreundlichen Verkehr, während der Autobahnbau lediglich Platz für immer mehr klimaschädlichen Straßenverkehr schafft.“

Rückfragen bitte an Dr. Lukas Iffländer, Stellv. Landesvorsitzender, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
oder Timm Kretschmar, Vorstandsbeisitzer, Tel. +49 172-1690461, E-Mail: t.kretschmar@bayern.pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer