Stand: Oktober 1999
Mit einer Vielzahl von Aktionen hat PRO BAHN in den vergangenen 12 Monaten auf Verbesserungen für die Fahrgäste gedrungen und die Öffentlichkeit über Verbesserungen oder auch Fehlentwicklungen informiert. Ein wesentlicher Teil unserer Aktivitäten ist jedoch hinter den Kulissen. Im folgenden stellen wir an Beispielen unsere Arbeit vor.
ist schon lange eine Forderung von PRO BAHN. Für dieses Ziel hat sich die Initiative Fuchstalbahn gegründet, die von PRO BAHN in enger Zusammenarbeit unterstützt wird. Zum Ruethenfest in Landsberg wurde ein Wochenende lang ein dichter Fahrplan gefahren -- mit großem Erfolg: Knapp 5000 Fahrgäste benutzten den aus zwei angemieteten Regio-Shuttle bestehenden Zug zwischen Landsberg und Schongau, dessen Kapazität zum Teil deutlich zu gering war. Nächstes Ziel ist die Erstellung eines Gutachtens, das die Chancen der Reaktivierung wissenschaftlich erhärten soll.
Ein wichtiges Thema ist der Rückzug der Bahn aus der Fläche und der damit zusammenhängende Gleisabbau. So sind beispielsweise beinahe alle Kreuzungsmöglichkeiten auf dem eingleisigen Abschnitt der Strecke München-Mittenwald gefährdet. Um Kosten zu sparen, sollen soviele Gleisanlagen wie möglich entfernt werden. Damit würden aber zwangsläufig alle Verspätungen auf den Gegenzug übertragen, die Bemühungen um mehr Pünktlichkeit würden konterkariert. Dagegen hat PRO BAHN öffentlichkeitswirksam protestiert. Mit Unterstützung der örtlichen Landtagsabgeordneten fanden Gesprächstermine im Landtag sowie eine Streckenbereisung mit Staatssekretär Hans Spitzner, Vertretern von Bahn, BEG und PRO BAHN statt. Ein von der BEG in Auftrag gegebenes unabhängiges Gutachten bestätigte unsere Befürchtungen. Auch auf andere Bahnlinien drohen gravierende Rückbaumaßnahmen, dies ist eine negative Folge der Bahnreform. Eine vernünftige Lösung ist nur möglich, wenn dieser Fehler der Bahnreform korrigiert wird. Die Eisenbahnstrecken müssen genauso wie derzeit bereits Straßen als Daseinsvorsorge von der Öffentlichen Hand unterhalten werden.
Der verkehrspolitische Dauerbrenner der letzten Monate waren die Bayerische Oberlandbahn und die Probleme mit dem Fahrzeug "Integral". Mit wachsender Sorge beobachtete PRO BAHN die immer größer werdenden Schwierigkeiten. Der entstandene Schaden für den gesamten Öffentlichen Verkehr ist mittlerweile unübersehbar und geht weit über das Oberland hinaus. Viele Probleme sind bisher noch ungelöst. So wurden beispielsweise unnötig neue Hürden mit Einführung eines weiteren Tarifes errichtet.
PRO BAHN hat in der Diskussion mehrmals zugunsten der Fahrgäste Wort ergriffen und Ende September zusammen mit der VHS Holzkirchen-Ottering eine Podiumsdiskussion veranstaltet.
Im Frühjahr 1999 hat PRO BAHN ein Zukunftskonzept für den Münchener Stadtverkehr mit dem Titel "Perspektive 2010 -- Münchner Stadtverkehr mit Zukunft" veröffentlicht. Wichtigster Appell ist: Man muß jetzt anfangen, die bereits vor Jahren beschlossenen Konzepte umzusetzen. Mehr Informationen sind im Internet unter http://www.pro-bahn.de/muenchen/perspektive2010/ zu finden. Derzeit wird an einem Schienenkonzept für Oberbayern gearbeitet. Wie vor 10 Jahren mit dem City-Bahn-Konzept soll wieder eine Zukunftsperspektive für den Schienenverkehr gesetzt werden, gegen den derzeitigen Trend.
Wichtiger und langjähriger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit sind die erfolgreichen Fahrplankärtchen, mit denen mittlerweile ein Großteil der Bahnstrecken in Oberbayern abgedeckt wird. Ebenso war PRO BAHN auch dieses Jahr mit Infoständen bei verschiedensten Anlässen präsent. Die Zahl der Pressemitteilungen ist dieses Jahr weiter gestiegen, eine Übersicht ist im Web zu finden http://www.pro-bahn.de/oberbayern/, siehe unten). Erfreulich ist auch, daß PRO BAHN in verschiedenen offiziellen Fahrplanbüchern mit einer Selbstdarstellung vertreten ist.
Um die Möglichkeiten, die die Bahn als Verkehrsmittel gerade auch im Freitzeitverkehr bietet, in der Öffentlichkeit stärker bekannt zu machen, gab es wie in den Vorjahren zahlreiche Tagesreisen und geführte Wanderungen. Ein besonderer Erfolg war die diesjährige Mehrtagesreise nach Rügen, für die zum ersten Mal bundesweit geworben wurde. Anfang Dezember 1999 wird ein Loipenführer erscheinen, der in der Geschäftsstelle abgeholt werden kann oder gegen Einsendung von drei Mark für das Porto zugeschickt wird.
Als weiteres Kommunikationsmittel wird immer intensiver das Internet genutzt. Als Erfolg hat sich die vom Landesverband Bayern erstellte Seite im WorldWideWeb (http://www.pro-bahn.de/auskunft/) zu verschiedensten Fahrplanauskünften weltweit herausgestellt, mit bis zu 1000 Zugriffen pro Tag. Aber auch die Informationen, die vom Regionalverband Oberbayern (http://www.pro-bahn.de/oberbayern/) und den Kreisgruppen ins Web gestellt werden, sind nachgefragt und werden gerade auch von Multiplikatoren wie Journalisten gerne genutzt. Aber auch Sie als unsere Mitglieder können sich dort häufig sehr kurzfristig über aktuelle Themen und Aktionen informieren.
Zu Pendlerproblemen haben wir im Februar eine Podiumsdiskussion in Pfaffenhofen veranstaltet. Daraus hat sich mittlerweile ein regelmäßiges Pendlertreffen entwickelt.
Im Sommer dieses Jahres konnten wir das 10jährige Bestehen der Geschäftsstelle in München feiern. Beim Rückblick stellten wir fest, daß wir einiges erreicht haben, anderes noch zu tun bleibt. Beispielsweise wurde PRO BAHN vor zehn Jahren für das Konzept "City-Bahn in Oberbayern" von vielen angegriffen, heute ist dieses Konzept unter anderem Namen quantitativ weitgehend umgesetzt. Dieser Erfolg ist Ansporn, weiter vehement für die Belange der Fahrgäste einzutreten.
Ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsstelle sind unser umfangreiches Pressearchiv und die Bibliothek als nützliche Informationsquellen. In diesem Zusammenhang möchten wir uns ausdrücklich bei allen unseren Mitgliedern, Fördermitgliedern und Spendern bedanken, die durch ihre Unterstützung unsere Arbeit ermöglichen, und bei allen Aktiven, die sich in ihrer Freizeit für PRO BAHN einsetzen.
Um die Interessen der Fahrgäste erfolgreich vertreten zu können, halten wir Kontakt zu den Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und Verkehrsbetrieben. Auch in verschiedenen Nahverkehrsbeiräten und im Fahrgastbeirat beim MVV ist PRO BAHN vertreten. Der Einsatz für Erhalt und Verbesserung von Strecken erfolgte häufig in Zusammenarbeit mit Bürgermeistern und anderen kommunalen Mandatsträgern.
Der Tätigkeitsbericht ist auch als pdf-Datei erhältlich.
Zurück zur Homepage von PRO BAHN Oberbayern