Zweite S-Bahn-Stammstrecke: Weitere Verzögerung / Neuer Bahnsteig Laim nicht im Betrieb trotz Baustellensperrung

Medieninformation vom 14. April 2023

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert, dass trotz der S-Bahn-Sperre über Ostern der neue Bahnsteig in Laim nicht in Betrieb gegangen ist. „Es ist nicht nachvollziehbar, wieso die Fahrgäste unter einer Sperrung leiden müssen, aber die eigentlich geplanten Hauptbauarbeiten ausfallen” so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Dies ist bereits mindestens die zweite wesentliche Verzögerung beim neuen Bahnsteig in Laim, die Inbetriebnahme sollte ursprünglich schon im Juni 2022 erfolgen. Damit dürfte die Verspätung alleine dort mittlerweile weit über ein Jahr betragen. Dies verzögert wiederum die Umweltverbundröhre in Laim, und damit auch das städtische Projekt der Trambahn-Westtangente.

„Wir fordern den Freistaat Bayern als Projektverantwortlichen und die Deutsche Bahn als Bauherr auf, dafür zu sorgen, dass der nächste Termin bald bekannt gegeben wird und dann auch erfolgreich verläuft. Dass ein wichtiger Bauschritt bei einem Milliardenprojekt kommentarlos um Monate verschoben wird, ist nicht akzeptabel und gehört aufgeklärt” so Andreas Barth. Zudem fordert der Verband den Freistaat Bayern auf, seiner Aufsichtsfunktion nachzukommen und für eine verbindliche und verlässliche Projektkommunikation zu sorgen.

Im Vorfeld des Osterwochenendes hatte die Deutsche Bahn noch kommuniziert, dass »die Arbeiten … in Laim mit Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigs inklusive Gleis 1 … fortgesetzt« werden. Tatsächlich erfolgt sind diese Arbeiten aber nicht. Die Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigs ist erforderlich, damit unterhalb des derzeitigen stadtauswärtigen Bahnsteigs die Umweltverbundröhre gebaut werden kann. Ursprünglich war die Fertigstellung der Umweltverbundröhre und Übergabe an die Stadt für das dritte Quartal 2024 geplant gewesen. Bereits im März 2023 und damit vor der neuen Verzögerung war die Übergabe laut Stadtratsvorlage bereits auf das vierte Quartal 2025 verschoben gewesen. „Durch die schlechte Projektaufsicht schadet der Freistaat Bayern nicht nur dem S-Bahn-System, sondern verzögert auch noch das städtische Projekt der Tram-Westtangente. Die Ursache der Verzögerungen liegt hier eindeutig beim Projekt, und nicht beim so gern dafür gescholtenen Bürger oder den rechtsstaatlichen Verfahren.“ so der PRO BAHN-Sprecher.

Verantwortlich: Andreas Barth

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