Güterverkehr im stadtnahen Bereich: Weniger Abgasbelastung, mehr Bahn: PRO BAHN fordert erneute Anbindung von Logistik Verteilzentren an die Schiene - Bahn statt LKW als Zubringer

Medieninformation vom 20. Juli 2017

Die Bayerische Staatsregierung hat am 18. Juli ein Maßnahmenpaket für saubere Luft in Innenstädten beschlossen. Neben der Förderung von Fahrradverkehr und alternativen Mobilitätsformen nimmt die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs darin breiten Raum ein. Vergessen wurde aber die immense Belastung der Städte durch den Güterverkehr per LKW.

Während in der Feinverteilung von Waren zumindest Konzepte für eine umweltverträglichere Auslieferung existieren, die allerdings oft noch auf ihre Umsetzung warten, herrscht bei der Belieferung der dafür notwendigen Verteilzentren weiterhin fossile Steinzeit. Neben dem starken PKW-Verkehr haben auch die Stilllegung von Gleisanschlüssen und die Abkopplung großer Warenverteilzentren von der Schiene ihren Anteil an den nun veröffentlichen katastrophalen Daten zur Luftqualität in München.

Als besonders negatives Beispiel in innerstädtischer Lage muss das DHL-Verteilzentrum an der Friedenheimer Brücke genannt werden, das über einen Gleisanschluss verfügt, aber nur per LKW beliefert wird. Auch die Großmarkthalle könnte Waren von den Überseehäfen oder aus Spanien per Schiene empfangen. Leider wird dies auch hier mit der Maxime „Billig ist Alles” verhindert. Die zahlreichen Gesetzesverstöße beim LKW-Transport, werden als Teil des Kostenvorteils der Straße gegenüber der Schiene konsequent ignoriert. Nördlich von München in Eching und Neufahrn, wo Einzelhandelsketten und Logistikfirmen riesige Warenmengen umschlagen, liegen ebenfalls noch Anschlussgleise, werden aber nicht benutzt.

„Wenn man sich ernsthaft für eine bessere Luftqualität einsetzt, müssen diese Fehlentwicklungen dringend korrigiert werden”, fordert Güterverkehrsreferent Harald Nikolisin von PRO BAHN Oberbayern. Mit dem bundesweiten Masterplan Schienengüterverkehr und der Halbierung der Trassenpreise, drängt sich geradezu auf, jetzt einen ernsthaften Anlauf zu unternehmen, die Belieferung von Verteilzentren wieder an die Schiene bringen. Die betroffenen Firmen müssen Anreize erhalten, um die Bahn wieder in Logistikkonzepte einzubinden. Auch die kommunale Seite muss hierzu mit konkreten Schritten tätig werden und den umwelt- und stadtfreundlichen Warentransport unterstützen.

Verantwortlich: Andreas Barth

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