S-Bahn München: 3 Infrastrukturstörungen an 3 Tagen - es reicht!

Medieninformation vom 8. Oktober 2015

Nach dem dritten Tag in Folge mit einer Großstörung bei der S-Bahn fordert der Fahrgastverband PRO BAHN Landes- und Bundesverkehrsminister zum sofortigen Handeln auf. „Der schlechte Zustand der S-Bahn rührt aus der jahrelangen Vernachlässigung durch die Politik, die dafür lieber Luftschlösser baut” kritisiert Andreas Barth, Münchner Sprecher von PRO BAHN. Bezeichnend ist, dass während die S-Bahn-Kunden tagelang unter massiven Störungen leiden, sich der Bundesverkehrsminister mit WLAN in Nahverkehrszügen beschäftigt. Die traurige Wahrheit ist jedoch, dass die schlechte Informationsqualität bei Störungen auch durch WLAN nicht verbessert würde. Dass diese Wahrheit in den Ministerien ignoriert wird, macht den Ärger nur noch größer. „Erstmal müssen die Kernaufgaben erfüllt sein - und das ist, dass die Züge pünktlich fahren - und dann sind Zusatzthemen dran” betont der PRO BAHN-Sprecher.

Auf Landesebene vermisst PRO BAHN eine aktive Umsetzung der Maßnahmen des Sofortprogramms zur S-Bahn aus dem Mai 2012, also vor über drei Jahren. „Hier läßt man viel Zeit verstreichen, und setzt die Pendler ungeschützt den Widrigkeiten der Deutschen Bahn und des Wetters aus” so Andreas Barth weiter. Mit Maßnahmen aus dem Sofortprogramm - wie der zweigleisigen Einfädlung der Sendlinger Spange in den Bahnhof Laim und dem Regionalbahnhalt Poccistraße - hätten sich die letzten Störungen deutlich weniger auf die Fahrgäste ausgewirkt.

Zudem müsse auch der Zustand und die Instandhaltung der Infrastruktur durch den politisch verantwortlichen Freistaat Bayern aktiver überwacht werden. „Wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass das mit der Deutschen Bahn nicht geht - und die Ereignisse der letzten Tage legen das nahe - dann sollte man sich nach Alternativen umschauen. Dafür könnte man eine eigene Infrastrukurgesellschaft einrichten, oder auch die Kompetenz der Stadtwerke München nutzen. Der Paragraph 26 des Gesetzes zur Neugliederung der Bundeseisenbahnen (BEZNG), http://www.gesetze-im-internet.de/bezng/ gibt dem Freistaat Bayern diese Chance.” zieht der Verband die Schlußfolgerungen aus den letzten Tagen.

Verantwortlich: Andreas Barth

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