S-Bahn-Qualität 2014 schlechter geworden - Veröffentlichung der Detaildaten notwendig

Medieninformation vom 30. Januar 2015

Entgegen der Jubel-Pressemeldung der Deutschen Bahn ist die Qualität der S-Bahn im letzten Jahr nach Beobachtung des Fahrgastverbandes PRO BAHN nicht besser sondern auf vielen Linien sogar schlechter geworden. „Wichtig für die Fahrgäste sind nicht hübsche Statistiken, sondern die Leistung, die täglich am Bahnsteig abgeliefert wird” so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Und da ist eine Messung, die die ausfallenden Züge und Halte ausläßt, schlicht und einfach irrelevant.

Denn betroffen sind die Fahrgäste auch von Zugausfällen und Haltausfällen. „Fällt beispielsweise eine S1 ab Moosach aus, oder fährt sie ohne Halt zum Hauptbahnhof, so ist dies zwar gut für die veröffentlichte Statistik, aber schlecht für die Fahrgäste - 20 Minuten Verspätung sind so schnell erreicht, während die S-Bahn mit höherer Wahrscheinlichkeit als pünktlich gewertet wird” erklärt der PRO BAHN-Sprecher.

Ein anderes Bild als die Jubelmeldung ergibt sich aus den Störungsmeldungen der S-Bahn oder auch aus der Erfahrung als täglicher Fahrgast. Aus dieser Perspektive erkennt man nicht nur die Zunahme der Störungen sondern auch die Folgen der dadurch ausgelösten Notfahrpläne. Dadurch häuften sich im letzten Jahr die Anlässe, wieso S-Bahnen nicht auf der Stammstrecke verkehrten, Stationen ausließen oder Zugfahrten an irgendwelchen Zwischenstationen einfach endeten. Ähnliches gilt für das immer häufigere Ausfallen der 10-Minuten-Takt-Verstärker.

Die Negativentwicklung setzt sich auch 2015 fort, beispielsweise im Januar 2015 fielen an mehr Tagen 10-Minuten-Takt-Züge aus als ungestört fuhren - an mindestens 12 Tagen gab es Ausfälle, lediglich an maximal 8 fuhren diese ungestört.

„Um den Fahrgästen und auch den Politikern ein objektives Bild zu ermöglichen sollte die Deutsche Bahn die Detaildaten der S-Bahnen im Internet veröffentlichen - wann sollte ein Zug fahren, und wann ist er gefahren. Damit kann sich dann jeder selbst ein Bild machen, und ist nicht mehr auf die Bewertung durch die DB-Pressestelle angewiesen” fordert Andreas Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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