S-Bahn-Ausbau: Fortschritt statt Wahlkampf notwendig / Nach Scheitern des 2. Tunnels

Medieninformation vom 9. Februar 2012

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert, dass jetzt realistische Ausbaumaßnahmen bei der Münchner S-Bahn ergriffen werden. Bereits seit dem Fristablauf Ende Dezember ist die Finanzierung gescheitert; dies wurde jetzt auch durch OB Ude bestätigt. „Es dürfen jetzt nicht nochmal viele Monate bis Jahre beim Schwarzen-Peter-Spiel verbracht werden” fordert Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweit tätigen Verbandes PRO BAHN.

Wichtig sei vielmehr, jetzt endlich Verbesserungen nicht nur zu versprechen, sondern auch durchzuführen. „Die Umbauplanungen am Bahnhof Laim bieten sich geradezu an: Der heutige Bahnhof ist hoffnungslos vergammelt, die Umweltverbundröhre ist seit Jahren überfällig, und die Tunnelplanungen können für diesen Bereich auch ohne Tunnel und sinnvoll genutzt werden” so Andreas Barth. Die Finanzierung in Höhe von 300 Millionen läßt sich aus den heute real verfügbaren Mittel von Land und Bahn bezahlen – und der Umbau ist mit einem Bau eines Tunnels nach der Wahl oder auch des Südrings kompatibel. „Nachdem dies ein Gemeinschaftsprojekt auch mit dem städtischen Anteil der Umweltverbundröhre ist, kann sich auch die Stadt München hier der Unterstützung nicht entziehen” hält der PRO BAHN-Sprecher fest.

„Wem der Ausbau der S-Bahn wichtig ist und dies nicht nur als Wahlkampffolklore betrachtet, der muss jetzt handeln” fordert Andreas Barth sowohl Stadt- als auch Landesregierung auf. Eine entsprechende Aktualisierung der Pläne sollte noch im laufenden Jahr möglich sein.

Die bayerische Staatsregierung hatte im Jahr 2001 die bis dahin laufende Planung für den S-Bahn-Südring aufgegeben und stattdessen einen zweiten S-Bahn-Tunnel beschlossen. Form und Streckenführung haben sich seit diesem Zeitpunkt mehrfach geändert. Im Frühjahr 2010 wurde von Landtag, Stadtrat und Kabinett diese Entscheidung nach einer Diskussion auch über Alternativen gestützt, allerdings auch eine kurzfristige Umsetzung davon unabhängiger Verbesserungsmaßnahmen gefordert. Im Dezember 2010 verkündeten DB-Chef Grube und Verkehrsminister Zeil, dass die Finanzierung „gesichert” sei; eine Einigung über die offenen Punkte sei erzielt worden. Im April 2011 wurde dann der Finanzierungsvertrag unterzeichnet, für die noch ungeklärten Punkte wurde eine Frist bis Ende 2011 vereinbart. Seit der Entscheidung im Jahre 2001 wurden keine wesentlichen Verbesserungsmaßnahmen mehr bei der S-Bahn München neu finanziert, da alle Finanzmittel für das Projekte 2. Tunnel reserviert werden. So ist beispielsweise der Bau eigener S-Bahn-Gleise zwischen München Ost und Markt Schwaben dem Tunnel zum Opfer gefallen.

Verantwortlich: Andreas Barth

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