Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert geplantes Chaos auf der S-Bahn-Stammstrecke

Medieninformation vom 9. Oktober 2011

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die im Sommer nächsten Jahres geplanten Sperrungen der S-Bahn-Stammstrecke heftig. „Die Bereitschaft, den S-Bahn-Verkehr lahmzulegen, nimmt zu” so Andreas Barth, Münchner Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN. Nachdem die Tunnelstationen der Stammstrecke schon jahrelang einen üblen Anblick bieten, sollen nun die Fahrgäste auch noch dafür büßen, dass die Versäumnisse korrigiert werden.

PRO BAHN beobachtet schon seit längerem, dass Lasten von Bahnbaustellen zunehmend auf die Kunden abgewälzt werden. Dies gelte beispielsweise für die Regelungen zum Fahrkartenerwerb: „In Pasing zu verlangen, dass die Fahrgäste zuerst ihre Fahrkarten am Bahnhof kaufen müssen und dann erst zum Bus gehen dürfen, ist realitätsfern und bedeutet einen Umweg von bis zu 15 Minuten” so bewertet dies PRO BAHN mit Blick auf die Sperrung in Pasing im vergangenen August. Der Verband hält es für notwendig, dass an den Bushaltestellen auch die Fahrkarten gekauft werden können. „Wenn ein Konzern, der die Wortschöpfung `Logistics' im Namen führt, dies nicht schafft, so darf dies nicht zu Lasten der Fahrgäste gehen” so Andreas Barth weiter.

Als Verbesserung regt PRO BAHN an, dass die Ersatzverkehre das städtische Netz stärker miteinbeziehen und beispielsweise U-Bahn-Stationen direkt angesteuern. Ebenso sollte im Fall einer Sperrung des S-Bahn-Tunnels direkte Verkehre über den Südring geführt werden. „Bei den angekündigten Sperrungen rentiert sich ein provisorischer Bahnsteig an der Poccistraße zum Umstieg auf die U3 und U6” so Andreas Barth.

PRO BAHN hält den Baustellenbetrieb der Deutschen Bahn AG für einen großen Minuspunkt des Unternehmens. „Auch wenn nach Baumaßnahmen die Selbstbewertung der DB meist positiv ausfällt, erreichen uns rund um Baustellen sehr viele Fahrgastbeschwerden”, erläutert Barth. Die durch Baumaßnahmen entstehenden Belastungen würden in zu großem Umfang vom Unternehmen auf seine Kunden abgeschoben. So werden gerade an diesem Wochenende Fahrgäste in Freising stehengelassen, weil die Strecke in Lohhof halbseitig gesperrt ist, und der Übergang zwischen Regionalzügen und S-Bahn nicht funktioniert. Der Fahrgastverband sieht bei dem Thema Baustellen sehr viel Potenzial für mehr Kundenorientierung.

Verantwortlich: Andreas Barth

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