S-Bahn-Südring: Kostenstudie nicht nachvollziehbar / Auftrag zur Überprüfung verfehlt

Medieninformation vom 16. November 2009

der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert, dass in der heute vorgestellten Studie die Studie von Vieregg-Rößler nicht als Untersuchungsbasis berücksichtigt wurde. „Der politische Auftrag war, diesen Vorschlag auf Machbarkeit und Kosten zu überprüfen” betont Andreas Barth, Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN, „dieser Auftrag wurde damit schon verfehlt”.

Die heute dargestellten Kosten müssen laut PRO BAHN einer kritischen Überprüfung unterzogen werden. „Wieso beispielsweise zu den sechs vorhandenen Gleisen vom Bahnhof Laim zum Südring noch ein siebtes gebaut werden muß, oder wieso der Güterverkehr zwei eigene Gleise zwischen Heimeranplatz und Südbahnhof braucht anstelle wie östlich davon die Gleise des Regionalverkehrs mitnutzen zu können, muß hinterfragt werden” so Andreas Barth, Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN.

Etliche der Kostensteigerungen wurden zudem durch die nicht hinterfragte Aussage der Deutschen Bahn ausgelöst, dass keinerlei Änderungen an den heute nur noch schwach genutzten Güterverkehrsanlagen möglich seien. „Damit wurde ein Vorwand für Kostensteigerungen gefunden” kritisiert der Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN. Ebenso sei der DB-interne Grundstückskauf fragwürdig. „Da läßt die Deutsche Bahn sich das Eigentum der Allgemenheit ein zweites Mal bezahlen” so Andreas Barth.

Zudem sind laut Ausführungen der Gutachter die ohnehin anfallenden Kosten für Bau des Schallschutzes, die Sanierung des Südrings und der Brückenbauwerke auch in den Baukosten für den Südring enthalten.

Laut Gutachter wurden bisher auch die Baukosten noch nicht so stark optimiert wie dies beim zweiten S-Bahn-Tunnel erfolgt ist.

Während die Kosten unnötig erhöht wurden, wurde der Nutzen beispielsweise des Regionalbahnhofes Poccistraße nicht berücksichtigt und damit der Nutzen gesenkt. Ebenso wurde der Nutzen dadurch gesenkt, indem an den neuen S-Bahnhöfen kein städtebauliches Wachstum angenommen wurde. Auch wurde keine Optimierung des städtischen Verkehrsnetzes vorgenommen.

Die Studie soll Ende November komplett veröffentlicht werden, erst nach Veröffentlichung und Prüfung können die politischen Schlußfolgerungen gezogen werden. „Nur weil man auch eine sehr teure, weniger sinnvolle Möglichkeit zum Ausbau des Südrings konstruieren konnte, ist damit die Strecke nicht aus dem Rennen” so Andreas Barth, „bis dahin bleibt der Südring weiterhin in der Diskussion”. Aus Sicht des Verbandes sind mit der heutigen Vorstellung des Gutachtens mehr Fragen aufgeworfen worden als beantwortet worden.

Heftig ins Gericht geht der Verband mit der Drohung, den Bürgern am Südring den Lärmschutz vorzuenthalten. „Das Konzept von Zuckerbrot und Peitsche paßt zu den vom Oberbürgermeister Ude angedrohten 'Sonderpädagogischen Maßnahmen', ist aber nicht hilfreich für eine sachliche Diskussion” so Andreas Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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