PRO BAHN fordert kurzfristige Lösung für die S1; Weiteres verkehrspolitisches Desaster vermeiden

Medieninformation vom 20. März 2009

der Fahrgastverband PRO BAHN hat sich in einem Schreiben an den bayerischen Verkehrsminister Zeil nochmals für kurzfristige Verbesserungen auf der Bahnstrecke München – Neufahrn – Freising/Flughafen ausgesprochen.

Auch auf Anregung von PRO BAHN hatten die Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und die Deutsche Bahn AG (DB) Pläne ausgearbeitet, mit zwei getrennten S-Bahn-Linien von München nach Neufahrn und von dort weiter nach Freising und zum Flughafen zu fahren. Damit würde das zeitraubende Flügeln und Kuppeln in Neufahrn den Fahrgästen erspart, und es stünde eine insgesamt größere Platzkapazität zur Verfügung.

Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN, fordert nun das Verkehrsministerium auf, diese Pläne kurzfristig umzusetzen. Barth: „Die Fahrgäste können nicht noch einmal mehr als ein Jahrzehnt warten, bis neue Gleise gebaut werden.” Gerade im Norden von München seien die Bürger Opfer verkehrspolitischer Versäumnisse. „Die Kommunen haben ihre Hausaufgaben bei der Beseitigung von Bahnübergängen nicht gemacht, und der Freistaat hat jahrelang vom Transrapid geträumt”, so Barth weiter. Während woanders der 10-Minuten-Takt eingeführt wurde, neue Gleise entstanden, und Expresszüge ausprobiert wurden, ist entlang der S1-Trasse die Zeit stehengeblieben.

Ohne Neu- und Ausbau von Gleisen seien zwar nur begrenzte Verbesserungen möglich. Im Vergleich zu heute seien eigenständige S-Bahn-Linien zum Flughafen und nach Freising aber ein Schritt nach vorne. Bei Planung und Realisierung sei besonderer Wert auf Fahrplanstabilität zu legen, fordert der Fahrgastverband. „Studien für die fernere Zukunft sind zwar wichtig”, so der PRO-BAHN-Sprecher, „die Politik muss aber durch kurzfristige Verbesserungen ein spürbares Zeichen setzen”.

„Es kann nicht sein, dass eine solche Maßnahme zerredet wird, weil man sie nur aus dem Blickwinkel von Autofahrern betrachtet”, sagt Andreas Barth. Die Interessen der Fahrgäste als Hauptbetroffene der momentanen Zustände dürften nicht unter den Tisch fallen.

Barth stellt klar: „Es ist nicht zumutbar, die betroffenen Fahrgäste immer wieder für die Versäumnisse der Politik in Haftung zu nehmen.” Der Verzicht auf eine kurzfristige Lösung für die S1 wäre nach dem Scheitern des Transrapids und dem Offenbarungseid, dass man keinen 'Plan B' habe, ein weiteres Desaster bayerischer Verkehrspolitik. Das gelte es im Interesse aller Betroffenen zu vermeiden.

Weitere Informationen von PRO BAHN zur Anbindung des Münchner Flughafens über die Schiene findet man im Internet unter http://www.pro-bahn.de/oberbayern/flughafen/.

Verantwortlich: Andreas Barth

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