PRO BAHN fordert Sofortlösung zur Flughafenanbindung: Auch nach Ausschreibung des Gutachtens zur Anbindung des Münchner Flughafens darf man die Hände nicht in den Schoß legen

Medieninformation vom 18. Juli 2008

der Fahrgastverband PRO BAHN hat in einem Schreiben an die bayerische Verkehrsministerin Emilia Müller die Ausschreibung eines Gutachtens zur Bahnanbindung des Münchner Flughafens begrüßt und gleichzeitig eine kurzfristig umsetzbare Sofortlösung gefordert. „Gerade in Zeiten, in denen die Bereitschaft zum Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr verstärkt vorhanden ist, sollten Hemmnisse ist Form unzureichender Bedienungskonzepte abgebaut werden,” heißt es in dem Schreiben.

Da der mittelfristig notwendige Ausbau von Bahnstrecken nicht von heute auf morgen zu machen ist, fordert PRO BAHN zunächst eine Lösung, die ohne Baumaßnahmen auskommt, und sofort umgesetzt werden kann. Die Möglichkeit dazu ist auf der Strecke über Neufahrn durch den bis Herbst 2008 fertig gestellten Ausbauabschnitt zwischen Laim und Moosach vorhanden.

Der Vorschlag von PRO BAHN beruht darauf, die jetzige S-Bahn-Linie S1 in zwei Linien aufzutrennen. Dabei würde eine Linie wie bisher vom Ostbahnhof durch die Münchner Stammstrecke und dann über Moosach und Neufahrn nach Freising fahren. Eine neue zweite Linie würde am Münchner Hauptbahnhof starten, ohne Halt bis Moosach verkehren, und von dort über Neufahrn den Flughafen erreichen. Beide Linien müssen in einer engen zeitlichen Bündelung verkehren, da ansonsten die ebenfalls auf der Strecke fahrenden Regionalzüge behindert werden. „Ein Zehn-Minuten-Takt bis Neufahrn lässt sich ohne Ausbaumaßnahmen nicht einrichten”, bedauert Andreas Barth, Sprecher des Fahrgastverbandes.

PRO BAHN hatte bereits im Mai Vorschläge zur kurz- und mittelfristigen Verbesserung der Flughafenanbindung vorgelegt. In einem Gutachten, das vom Bayerischen Verkehrsministerium Ende Juni europaweit ausgeschrieben wurde, sollen Ausbaumaßnahmen zur Flughafenanbindung untersucht werden. „Damit ist ein erster Schritt zu der von PRO BAHN geforderten mittelfristigen Lösung getan,” stellt Andreas Barth fest.

Das jetzt ausgeschriebene Gutachten solle niemanden dazu verleiten, die Hände nun erst einmal in den Schoß zu legen, so Barth weiter. Die Verkehrslasten in der Flughafenregion nehmen permanent zu. Dadurch werden sowohl die Flughafenanbindung als auch andere Bahnverbindungen in diesem Bereich immer unzuverlässiger. Eine Sofortlösung, die machbare Schritte zur Entzerrung der Verkehre einleitet, ist daher dringend notwendig und muss mit hoher Priorität umgesetzt werden. Alle Verantwortlichen – Ministerium, Bayerische Eisenbahngesellschaft, Deutsche Bahn AG – stehen gegenüber den betroffenen Fahrgästen in der Pflicht.

Details sind im Internet unter http://www.pro-bahn.de/oberbayern/flughafen/ verfügbar.

Verantwortlich: Andreas Barth

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