Fahrgastverband PRO BAHN: S-Bahn-Ausbau statt Transrapid forcieren

Medieninformation vom 4. Januar 2008

der Fahrgastverband PRO BAHN fordert Bayerns Verkehrsministerin Müller auf, ihren Widerstand gegen den Ausbau des S-Bahn-Systems zu beenden und den S-Bahn-Ausbau so voran zu treiben, wie es nötig und möglich ist. „Wohin man schaut, der dringend notwendige Ausbau der S-Bahn wird verschleppt” so Andreas Barth, Münchner Sprecher von PRO BAHN. So wurde in den letzten Tagen bekannt, daß die Ministerin den Ausbau der S-Bahn-Strecken im Umland aus Geldmangel zusammengestrichen hat. Gleichzeitig wurde der S-Bahn-Tunnel in München weiter nach hinten geschoben, selbst die optimistischsten Zeitpläne sprechen von einer Vollendung nicht vor 2020, also in 12 Jahren. „Das einzige Projekt mit ernsthafter ministerieller Aufmerksamkeit scheint der Transrapid zu sein – mit knapp sovielen Fahrgästen wie eine einzige durchschnittliche Trambahnlinie in München” so Andreas Barth. Die wirklich wichtigen Projekte würden dagegen ignoriert.

”Die Ministerin mutete den mehr als 720.000 täglichen S-Bahn-Fahrgästen zu, daß etliche Jahre lang nichts verbessert wird” so fasst der PRO BAHN-Sprecher den Stand zusammen. Er kritisiert den Irrweg, nur auf zwei Prestigeprojekte zu starren – Transrapid und zweiten S-Bahn-Tunnel – und deshalb andere wichtigere und kostengünstigere Verbesserungen nicht zu bauen.

Der Fahrgastverband weist darauf hin, dass in allen Gutachten zum Bau einer zweiten Stammstrecke der Ausbau der S-Bahn-Außenäste als Voraussetzung genannt wird. „Ohne Beseitigung der Schwachstellen im Netz ist eine zweite Stammstrecke Geldverschwendung und geht am Bedarf vorbei”, stellt Barth fest.

PRO BAHN sieht die Interessen der S-Bahn-Kunden bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Der Verband fordert eine ehrliche Problemanalyse und ein Gesamtkonzept für die Münchner S-Bahn. Zu den richtigen Prioritäten meint Andreas Barth: „Die S-Bahn wird nur besser, wenn man sich vom Kundennutzen leiten lässt, und weniger von Prestige und Medienwirksamkeit.”

Verantwortlich: Andreas Barth

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