zur heutigen Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums: Transrapid: verkehrlich nicht sinnvoll

Medieninformation vom 2. November 2007

der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die Aussage der Bayerischen Wirtschaftsministerin Müller, daß bei der Diskussion über den Transrapid sachlichen Argumente und Fakten im Vordergrund stehen sollten. „Gilt diese Aussage auch für die Unterstützer des Transrapids, so ist die Transrapidplanung bald beendet, und wir können uns auf die echten Probleme konzentrieren” so Andreas Barth, Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN. Der Transrapid hätte mit prognostizierten 17.000 Fahrgästen am Tag nur so viele Fahrgäste wie eine mittelmäßig ausgelastete Münchner Trambahn, so der PRO BAHN-Sprecher.

Praktisch gleichschnell wie der Transrapid, jedoch deutlich billiger wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Expreß-Verbindung. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen und die Verbindung zwischen München und Nord-Ost-Bayern verbessern. Die dringend notwendige Verbesserung der Bahnstrecke wird zugunsten der Transrapid-Planung seit Jahren verschleppt. Dies ist für die Fahrgäste täglich zu spüren: Die S-Bahn S1 ist zusammen mit der S7 Schlußlicht bei Qualität und Zuverlässigkeit, nur mit einem Ausbau der Bahnlinie von München nach Freising sind wesentliche Verbesserungen möglich.

Die bisher ausgegebenen Transrapid-Gelder stammen aus dem Nahverkehrsetat des Freistaates Bayern. ”Wie man da noch so tun kann, als wenn der Transrapid nicht der S-Bahn Gelder wegnimmt, ist für uns nicht nachvollziehbar.” betont der PRO BAHN-Sprecher. Auch die Deutsche Bahn hat bereits eingeräumt, daß durch die Transrapid-Planungen andere Projekte ausgebremst werden.

Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert Ministerin Müller auf, sich den wirklich wichtigen Bahnthemen in Bayern zuzuwenden. „Egal ob Erdinger Ringschluß, Ausbau der Münchner S-Bahn, Elektrifizierung der Strecke München – Lindau oder Ausbau und Elektrifizierung der Transeuropäischen Magistrale im Bereich München – Mühldorf – Freilassing, überall wäre ministerielle Aufmerksamkeit dringend notwendig und würde Bürgern und Wirtschaft nutzen” so der PRO BAHN-Sprecher.

Der Münchner Stadtrat wie auch die Münchner Bevölkerung haben diese Zusammenhänge schon längst erkannt, betont Barth. PRO BAHN fordert das bayerische Wirtschaftsministerium auf, endlich den Widerstand gegen einen vernünftigen Ausbau der Eisenbahnstrecke zum Flughafen aufzugeben, und die Transrapid-Pläne zu beenden.

„Bei der Transrapid-Strecke Berlin - Hamburg wurde auch lange versucht, durch Planungsaufträge ein Voranschreiten des Projektes vorzutäuschen - aber die wirtschaftlichen Fakten haben sich am Ende durchgesetzt. Genauso wird es auch hier sein.” prognostiziert Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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