PRO BAHN enttäuscht: Teure Neubaustrecke ohne Reisezeitverkürzung für Oberbayern

Medieninformation vom 12. Mai 2006

ab 28. Mai verkehren die ersten ICE mit 300 km/h zwischen Ingolstadt und Nürnberg. Doch der Blick in die Fahrplanauskunft zeigt: Bahnkunden außerhalb der Landeshauptstadt München haben vorerst keinen Vorteil von der milliardenteuren Investition. Auf den bisherigen Linien kommen Fahrgäste aus Rosenheim, Garmisch, Weilheim , Tölz oder Mühldorf mindestens genauso schnell und oft sogar preisgünstiger nach Nürnberg als mit den bis zu 300 km/h schnellen ICE-Zügen über Ingolstadt.

PRO BAHN Oberbayern hat den Test gemacht und die Fahrzeiten und Preise für alle wesentlichen Relationen südlich Münchens zusammengestellt und verglichen: Eine Tabelle mit konkreten Fahrplanbeispielen für die Bahnknoten im Alpenvorland kann ab Samstag im Internet unter http://www.pro-bahn.de/oberbayern/ abgerufen werden.

Der Grund für das enttäuschende Ergebnis: Der Fahrplan der Neubaustrecke passt nicht in das Fahrplangefüge des Bayern-Takts. Auch der Wegfall der Zustiegsmöglichkeit in Pasing bedeutet für viele Verbindungen ein Fahrzeitverlängerung. Das wirkt sich sogar im westlichen S-Bahn-Bereich aus: So kommt man von Fürstenfeldbruck schneller nach Nürnberg, wenn man in Pasing den ICE über Augsburg besteigt.

„Die 300 km/h-schnellen Züge nützen uns nichts, wenn wir uns in München anschließend die Beine in den Bauch stehen, bis der Anschlusszug abfährt. Wir erwarten von den Verantwortlichen, dass mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 in München und Nürnberg optimierte Anschlüsse in die Regionen hergestellt werden,” meint Norbert Moy, Vorsitzender von PRO BAHN Oberbayern. Die Fahrgäste erwarten - so die Auffassung von PRO BAHN - bei einer so teuren Investition eine signifikante Verkürzung der Gesamtreisezeiten.

Verantwortlich: Norbert Moy

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