Transrapid: Schaden am S-Bahn-System

Medieninformation vom 3. Januar 2006

der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die naive Unterstützung des Transrapids durch das bayerische Wirtschaftsministerium. „In Wirklichkeit ist der Transrapid verkehrlich nicht sinnvoll und hoffnungslos unterfinanziert.” so Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN. Die bisher ausgegebenen Transrapid-Gelder stammen aus dem Nahverkehrsetat des Freistaates Bayern. „Wie man da noch so tun kann, als wenn der Transrapid nicht der S-Bahn Gelder wegnimmt, ist für uns nicht nachvollziehbar.” betont der PRO BAHN-Sprecher.

Der Münchner Stadtrat wie auch die Münchner Bevölkerung haben diese Zusammenhänge schon längst erkannt, betont Barth. PRO BAHN fordert das bayerische Wirtschaftsministerium auf, endlich den Widerstand gegen einen vernünftigen Ausbau der Eisenbahnstrecke zum Flughafen aufzugeben, und die Transrapid-Pläne zu beenden.

„Bei der Transrapid-Strecke Berlin – Hamburg wurde auch lange versucht, durch Planungsaufträge ein Voranschreiten des Projektes vorzutäuschen – aber die wirtschaftlichen Fakten haben sich am Ende durchgesetzt. Genauso wird es auch hier sein.” prognostiziert Barth.

Der Freistaat Bayern plant, eine dritte Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafens mit einem deutlich mehr als einer Milliarde Euro teuren Transrapid zu schaffen. Praktisch gleichschnell, jedoch deutlich billiger wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Expreß-Verbindung. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen und die Verbindung zwischen München und Nord-Ost-Bayern verbessern. „Eine dringend notwendige Verbesserung der Bahnstrecke wird zugunsten der Transrapid-Planung seit Jahren verschleppt”, stellt Andreas Barth fest. Der Münchner Stadtrat hat bereits im März 2002 den Bau des Transrapids abgelehnt und stattdessen den Ausbau der Eisenbahn gefordert. Für den Transrapid sind etwa 17.000 Fahrgäste am Tag prognostiziert, die S-Bahn wird von über 700.000 Fahrgästen am Tag genutzt.

Verantwortlich: Andreas Barth

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