Medieninformation vom 25. Oktober 2005
der Fahrgastverband PRO BAHN hat eine Bewertung des momentanen Zustands der Münchner S-Bahn vorgenommen. Seit dem Frühjahr stellt er einen Rückgang bei den größeren Störfällen fest. Trotzdem ist die Bilanz aber nicht positiv. Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN: „Die Unpünktlichkeit der S-Bahnen hat im Herbst wieder zugenommen.” Laut Barth handelt es sich überwiegend um Verspätungen ohne besonderen Anlass. Dies sei eine Situation, die den Pendlern sicher bekannt vorkommt.
PRO BAHN nimmt die zurückgekehrte allgemeine Unpünktlichkeit zum Anlass, ein Umdenken zu fordern. Verbandssprecher Barth: „Als wichtigster Ansatz für Verbesserungen müssen die Störeinflüsse von außen auf das S-Bahn-Netz stärker reduziert werden.” Der Verband hält es für falsch, sich nur auf die Stammstrecke zu konzentrieren. In einem Initiativpapier fordert PRO BAHN, die Prioritäten beim S-Bahn-Ausbau neu zu sortieren. „Angefangen werden muss da, wo die meisten Defizite bestehen”, so Andreas Barth. Dies sei dort der Fall, wo die S-Bahn sich die Gleise mit anderen Zügen teilen muss und daher die Störanfälligkeit größer ist.
Der Fahrgastverband weist darauf hin, dass in allen Gutachten zum Bau einer zweiten Stammstrecke der Ausbau der S-Bahn-Außenäste als Voraussetzung genannt wird. „Ohne Beseitigung der Schwachstellen im Netz ist eine zweite Stammstrecke Geldverschwendung und geht am Bedarf vorbei”, stellt Barth fest.
PRO BAHN sieht die Interessen der S-Bahn-Kunden bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Der Verband fordert eine ehrliche Problemanalyse und ein Gesamtkonzept für die Münchner S-Bahn. Teure Einzelmaßnahmen würden den Fahrplan nicht automatisch stabiler machen. Zu den richtigen Prioritäten meint Andreas Barth: „Die S-Bahn wird nur besser, wenn man sich vom Kundennutzen leiten lässt, und weniger von Prestige und Medienwirksamkeit.”
Das komplette Initiativpapier ist im Internet unter http://www.pro-bahn.de/oberbayern/s-bahn/herbst-2005/ verfügbar.
Verantwortlich: Andreas Barth
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