PRO BAHN: Südring wieder in der Diskussion

Medieninformation vom 15. Dezember 2004

angesichts der aktuellen Meldungen über erwartete Kostenexplosionen beim zweiten S-Bahn-Tunnel fordert der Fahrgastverband PRO BAHN in einer ersten Stellungnahme, die Planungen für den S-Bahn-Südring wieder aufzugreifen. „Im Jahr 2001 wurde mit einer Kostenschätzung von je etwa 500 Millionen Euro sowohl für den zweiten Tunnel als auch für die Südumfahrung argumentiert, nur noch den zweiten Tunnel planerisch voranzutreiben”, erinnert PRO BAHN-Sprecher Andreas Barth. Mit den nun bekannt gewordenen Zahlen von etwa 1670 Millionen Euro – mehr als dreimal soviel wie 2001 berechnet – für den zweiten Tunnel fällt nun der Vergleich eindeutig für den sofortigen Bau der Südumfahrung aus.

Der Verband warnt davor, daß durch Ausscheiden der Südumfahrung aus den Planungen und den jetzt prognostizierten Kostensteigerungen für den zweiten Tunnel eine ähnliche Situation entsteht wie bei den signaltechnischen Verbesserungen, die über Jahre hinweg eher zerredet statt umgesetzt wurden. „Die täglich über 720.000 S-Bahn-Fahrgäste benötigen jetzt eine klare Perspektive, und die baldige Wirksamkeit von Verbesserungen, und kein jahrelanges Gezerre, in dem die Politik versucht, unbezahlbare Maßnahmen zu realisieren.” so Andreas Barth. Stattdessen fordert er, schnell mit der ersten Ausbaustufe des Südrings beginnen.

Eine Verzögerung will PRO BAHN nicht hinnehmen. Der dringend notwendige Netzausbau hänge davon ab, dass die Stammstrecke rasch entlastet werden kann. Um dies nicht zu gefährden müssten die Pläne für die Südumfahrung vorangetrieben werden. Barth geht davon aus, dass man den Südring in mehreren Stufen realisieren kann und so die Finanzierung einfacher ist als bei einem Tunnel. „Jede Ausbaustufe bringt für sich schon Nutzen für die Fahrgäste”, erläutert der PRO BAHN-Sprecher.

Von einem „Spartunnel” rät der Verband ab: Seit über 30 Jahren leidet München unter der für eine zu kleine Zahl von Fahrgästen geplanten Tunnelstrecke – zu enge Zu- und Abgänge, und teilweise auch zu enge Bahnsteige. „Diese Fehler dürfen nicht wiederholt werden.” fordert Andreas Barth, da sie bei einem Tunnel nicht mehr korrigierbar seien.

Verantwortlich: Andreas Barth

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