Stadtbahn: Chancen wurden nicht genutzt

Medieninformation vom 2. Dezember 2004

Die Gesellschafterversammlung des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) hat mit den Stimmen der Landkreise und des Freistaats Bayern der MVV GmbH untersagt, das Projekt eines Stadtbahnsystems für den Raum München fortzuführen. Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht im Rückzug aus dem Stadtbahnprojekt eine eklatante Fehlentscheidung.

Bereits 1997 hat PRO BAHN ein Konzept für eine Stadtbahn für München und sein Umland vorgestellt. Damals war die Chance für die rasche Realisierung einer Pilotstrecke gegegen. Diese Chance ließen Politik und MVV ungenutzt verstreichen. Anderswo war man schlauer: In den vergangenen Jahren entstanden beispielsweise im Raum Karlsruhe mehrere neue Stadtbahnstrecken. In München produzierte man dagegen nur Studien zum Thema Stadtbahn. Im gleichen Zeitraum wurde jedoch in der Münchner Region ein Mehrfaches dessen, was ein Stadtbahnsystem kostet, in neue Straßen investiert. Trotzdem werden die Straßen weiter verstopfen und der politisch gewollte Verzicht auf Alternativen gefährdet das Entwicklungspotential von Stadt und Umland. „Politiker, die Fortschritt mit Autoverkehr übersetzen, machen eine Region wie München kaputt.”, so PRO BAHN-Sprecher Andreas Barth.

Dass die Staatsregierung lieber den Transrapid anstatt ein Stadtbahnsystem fördert, zeigt, wie weit man inzwischen von den Bedürfnissen der Bürger entfernt ist. Nicht nur die Bürgerwünsche werden falsch eingeschätzt, auch die Bewertung der Zukunftsfähigkeit hinkt der Realität hinterher: Während dem Transrapid in Shanghai das Schicksal einer Subventionsruine droht, sind Stadtbahnen weltweit Erfolgssymbole für innovative Regionen.

Verantwortlich: Andreas Barth

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