PRO BAHN kritisiert geplante Schließung des S-Bahn-Haltepunkt Mühltal

Medieninformation vom 25. April 2004

der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die Planungen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, den S-Bahn-Haltepunkt Mühltal zu schließen. „Diese Planungen sind fahrgastfeindlich, und widersprechen zudem dem Regionalplan”, so Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN. „Warum erzeugt man mit einem neuen Fahrplan betriebliche Probleme, denen sich dann die Bahnkunden unterordnen sollen?” Der PRO BAHN-Sprecher erinnert an den Fall des Bahnhofs Thann-Matzbach, den die bayerische Eisenbahngesellschaft ebenso aus „fahrplantechnischen Gründen” schließen wollte, und bei dem es in Zusammenarbeit mit der Kommune gelungen sei, eine gute Lösung zu erreichen und den Bahnhof zu erhalten.

„Wenn der Fahrplan wirklich so knapp ist, daß der Haltepunkt Mühltal ihn zu Fall brächte, dann wird er dem täglichen S-Bahn-Betrieb eh' nicht standhalten”, so der PRO BAHN-Sprecher. Es nütze nichts, wenn der Fahrplan bei gutem Wetter gerade so eingehalten werden kann – in der Praxis gibt es immer wieder Laub auf den Schienen, Regen, verspätete Anschlußzüge. „Gerade die S6 Richtung Tutzing ist besonders gefährdet, weil die Deutsche Bahn aufgrund solcher Schön-Wetter-Planungen wichtige Teile der Infrastruktur der Bahnstrecke München – Garmisch – Landesgrenze entfernt hat, und Verspätungen von dieser Strecke sich leicht auf die S-Bahn übertragen.” betont Barth.

PRO BAHN verweist darauf, daß vor allem der Freizeitverkehr immer wichtiger wird; in dieser Situation einen besonders attraktiven Ausflugsbahnhof zu schließen mit der Begründung, werktags sei dort zu wenig los, ist unverständlich und kontraproduktiv. „Dies hat auch die Regionalplanung erkannt; sowohl im aktuellen Regionalplan als auch in dessen Fortschreibung wird die Erhaltung dieses Haltepunktes gefordert.” so Andreas Barth.

PRO BAHN lehnt Bahnhofsstillegungen ab, die nur der Durchsetzbarkeit eines mitunter kurzlebigen Fahrplanentwurfs dienen. Im Dezember wird ein 10-Minuten-Takt auf nur sehr wenigen S-Bahn-Teil-stre"cken eingeführt. Wenn – wie angestrebt – zusätzliche S-Bahn-Linien in den nächsten Jahren ebenfalls diesen Takt erhalten, ist wieder eine Fahrplanumstellung notwendig. Zudem werden Betriebskonzepte für die geplante zweite S-Stammstrecke diskutiert, die den Fahrplan total verändern würden.

PRO BAHN fordert die Bayerische Eisenbahngesellschaft auf, die Pläne nochmal kritisch zu prüfen, und den S-Bahn-Haltepunkt Mühltal zu erhalten. „Der Fahrgast muß im Vordergrund stehen”, so PRO BAHN-Sprecher Andreas Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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