Beim Transrapid lassen sich 100 Prozent statt 100 Millionen sparen – zu den gestrigen Äußerungen von Bundesverkehrsminister Stolpe

Medieninformation vom 12. Februar 2004

„bei der geplanten Transrapid-Strecke lassen sich nicht 100 Millionen sparen, sondern 100%.” so kommentiert Andreas Barth, Münchner Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN, die gestrigen Äußerungen von Bundesverkehrsminister Stolpe zu den bayerischen Transrapid-Plänen. Er fordert den Minister auf, „dieses Mal rechtzeitig auf die Warnungen unter anderem des Bundesrechnungshofes zu hören, und dieses verkehrlich wie wirtschaftlich unsinnige Projekt zu stoppen”. Andernfalls könnte der Transrapid ein weiteres Glied in der Kette der geplatzten High-Tech-Geldverschwendungen wie Cargolifter und Toll Collect sein, an denen Stolpe mitgewirkt hat.

Der Bundesrechnungshof hat bereits in einem im Juni 2002 bekannt gewordenen Gutachten vor den Risiken und Probleme der Transrapid-Planungen gewarnt. Laut dessen Gutachten hat der Transrapid einen volkswirtschaftlichen Nutzen von lediglich 0,75, das heißt, für jeden ausgegebenen Euro gibt es lediglich einen volkswirtschaftlichen Nutzen von 75 Cent.

Aus diesem Grund fordert PRO BAHN, die Transrapid-Planungen unverzüglich einzustellen und statt dessen den Ausbau der S-Bahn voranzutreiben. „Würde in den S-Bahn-Ausbau die gleiche Energie und der gleiche finanzielle Aufwand gesteckt werden wie in den Transrapid, so gäbe es schon seit Jahren auf allen Außenstrecken eigene S-Bahn-Gleise, eine zweite Stammstrecke und ein dichteres Angebot” so der PRO BAHN-Sprecher.

Der Freistaat Bayern plant, eine dritte Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafens mittels einem deutlich mehr als einer Milliarde Euro teuren Transrapid zu schaffen. Preiswerter und von deutlich größerem Nutzen für die gesamte Region wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Expreß-Bahn. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen. Der Münchner Stadtrat hat bereits im März 2002 den Bau des Transrapids abgelehnt und stattdessen den Ausbau der Eisenbahn gefordert.

Verantwortlich: Andreas Barth

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