zur heutigen Pressekonferenz zum Transrapid

Medieninformation vom 14. November 2003

der Fahrgastverband PRO BAHN fordert Verkehrsminister Wiesheu und DB-Chef Mehdorn auf, sich den echten Problemen im Großraum München zuzuwenden, statt den Transrapid schönzureden. „Über 700.000 S-Bahn-Fahrgäste sind täglich von Pannen, Störungen und Chaos betroffen”, so Andreas Barth, Sprecher des Verbandes. Statt sich um diese zu kümmern, wird in ein Projekt für lediglich 17.000 prognostizierte Fahrgäste viel Geld und Zeit hineingesteckt.

PRO BAHN fordert Verkehrsminister Wiesheu auf, „endlich die Konsequenzen zu ziehen und das unsinnige Transrapid-Projekt zu stoppen.” Kein Verständnis hat der Fahrgastverband dafür, dass soviel Zeit und Energie in das Transrapid-Projekt gesteckt wird, während die Münchner S-Bahn Fahrgäste zu Zehntausenden in der Kälte stehen läßt. „Minister Wiesheu scheint sich so intensiv um den Transrapid zu kümmern, dass er seine Aufsichtspflicht für den Nahverkehr vernachlässigt” vermutet Barth. Er verweist darauf, dass allein gestern drei Transrapid-Pressemeldungen aus dem Wiesheu-Ministerium kamen, während man zum S-Bahn-Debakel schweigt.

Zudem gefährdet der Transrapid die vielfach geforderte Fernbahnanbindung des Münchner Flughafens. „Unterhalb des Flughafens ist nur noch ein Tunnel frei, wenn der Transrapid den bekommt, ist die Fernverkehrsanbindung dauerhaft unmöglich” betont Barth.

Der Freistaat Bayern plant, eine dritte Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafens mittels einem deutlich mehr als einer Milliarde Euro teuren Transrapid zu schaffen. Praktisch gleichschnell, jedoch deutlich billiger wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Expreß-Bahn. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen. Der Münchner Stadtrat hat den Bau des Transrapids abgelehnt und stattdessen den Ausbau der Eisenbahn gefordert.

Verantwortlich: Andreas Barth

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