Transrapid: EU-Förderung vernachlässigbar / Finanzierung erfolgt zu Lasten der S-Bahn

Medieninformation vom 27. Oktober 2003

der Transrapid wird weiterhin auf Kosten der Münchner S-Bahn finanziert. Die heute groß verkündete Förderung aus EU-Mitteln ist finanziell vernachlässigbar; sie macht nur 0,4 Prozent der Kosten des Transrapids aus. Auch im Verhältnis zu den Planungskosten ist sie unbedeutend: Der Löwenanteil der Planungkosten stammt aus den Regionalisierungsmitteln; diese sind aber für Betrieb der S-Bahn und der Regionalzüge vorgesehen. „Anstatt unbedeutende Zuschüsse der Öffentlichkeit zu präsentieren, wäre es vielmehr Aufgabe des Freistaats, endlich einmal ein klares Finanzierungskonzept vorzulegen”, so PRO BAHN-Sprecher Andreas Barth.

Nachwievor ist die Finanzierung der Transrapid-Strecke ungeklärt. Die optimistischen Fahrgastprognosen konnten nicht verifiziert werden. „Statt weiterhin einem unbrauchbaren Transrapid hinterherzuhecheln, sollte lieber mit dem gleichen Aufwand der Ausbau der S-Bahn betrieben werden” fordert Barth. Der PRO BAHN-Sprecher fordert die Stadt München auf, „sich nicht vom Freistaat irre machen zu lassen und bei ihrer Ablehnung des Transrapids zu bleiben”.

„Die Fahrzeitverkürzungen durch den Transrapid sind im wesentlichen auch mit konventioneller Eisenbahntechnik zu einem weitaus günstigeren Preis erzielbar” betont der PRO BAHN-Sprecher. Zudem würde damit auch automatisch das störanfällige S-Bahn-Netz verbessert werden. Aber ein ernsthafter Ausbaus der Bahnstrecken wurde bisher vom Freistaat Bayern nicht untersucht.

Zudem wäre es viel wichtiger, die Realisierung einer Ausweichstrecke für die S-Bahn-Stammstrecke, anzugehen. „Davon würden über 700.000 Fahrgästen jeden Tag profitieren, und nicht nur hochprognostizierten 17.000 Noch-Nicht-Fahrgästen” so Barth, und „solange die Bahn noch nicht einmal ihr bestehendes Streckennetz instandhalten kann, sollte sie lieber die Finger von neuen, defizitträchtigen Prestigeprojekten lassen”. Der PRO BAHN-Sprecher erinnert an andere Großprojekte wie die Neubaustrecke München – Nürnberg, die mittlerweile finanziell aus dem Ruder laufen, oder die Diesel-ICEs, die nie zuverlässig funktioniert haben.

Verantwortlich: Andreas Barth

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