Planungsaufträge für Transrapid sind Geldverschwendung

Medieninformation vom 19. September 2003

„Jetzt vergebene Planungsaufträge für den Transrapid sind Wahlkampfgeplänkel und Geldverschwendung.” Mit diesen deutlichen Worten kommentiert Andreas Barth, Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN gestern vergebene Aufträge. Viel wichtiger wäre es, „endlich etwas für die vollkommen überlastete Münchner S-Bahn zu tun”. Die bisher ausgegebenen Transrapid-Gelder stammen aus dem Nahverkehrsetat des Freistaates Bayern. „Wie man da noch so tun kann, als wenn der Transrapid nicht der S-Bahn Gelder wegnimmt, ist für uns nicht nachvollziehbar.” betont der PRO BAHN-Sprecher.

Beim Transrapid klafft eine milliardenschwere Finanzierungslücke zwischen den vorhandenen Geldern und den tatsächlichen Kosten. „Hier bestünde vorrangiger Erklärungsbedarf des bayerischen Wirtschaftsministers, wo die zusätzlichen Gelder herkommen sollen.” so Barth. Die Bundesregierung hat mittlerweile klargestellt, daß der Freistaat nicht mit steigenden Zuschüsse des Bundes für den Transrapid rechnen kann.

PRO BAHN fordert Verkehrsminister Wiesheu auf, „endlich die Konsequenzen zu ziehen und das Transrapid-Projekt zu stoppen.” Stattdessen werden aber für rein symbolische Aktionen Gelder verschleudert, die an anderer Stelle dringend gebraucht würden. „Bei der Transrapid-Strecke Berlin – Hamburg wurde auch lange versucht, durch Planungsaufträge ein Voranschreiten des Projektes vorzutäuschen – aber die wirtschaftlichen Fakten haben sich am Ende durchgesetzt. Genauso wird es auch hier sein.” prognostiziert der PRO BAHN-Sprecher.

Der Freistaat Bayern plant, eine dritte Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafens mittels einem deutlich mehr als einer Milliarde Euro teuren Transrapid zu schaffen. Praktisch gleichschnell, jedoch deutlich billiger wäre ein Ergänzung der vorhandenen Bahnstrecken zu einer Expreß-Bahn. Ein Ausbau der Bahnstrecken würde zudem auch die Zuverlässigkeit der S-Bahn erhöhen. Der Münchner Stadtrat hat bereits im März 2002 den Bau des Transrapids abgelehnt und stattdessen den Ausbau der Eisenbahn gefordert.

Verantwortlich: Andreas Barth

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