Fahrgastverband fordert Konsequenzen aus heutiger S-Bahn-Panne

Medieninformation vom 6. Dezember 2002

angesichts der heutigen S-Bahn-Störung fordert Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN Oberbayern, in einer ersten Stellungnahme „ein gemeinsames Sofortprogramm aller Verantwortlichen für die S-Bahn”. Es „sei ein Skandal, daß sich de-facto nichts entscheidendes tut und die über 700.000 Fahrgäste täglich alleine gelassen werden”. Die Südumfahrung als Bypass für die überlastete Stammstrecke ist seit Jahren und Jahrzehnten überfällig. Technische Defekte und andere Störungen sind für Fahrgäste tagtäglich zu sehen, wenn auch selten mit so gravierenden Folgen wie am heutigen Mittag.

„Es nützt nichts, wenn Verkehrsminister Wiesheu einen zweiten Tunnel in etwa 15 Jahren verspricht” so Andreas Barth. Wichtig wäre vielmehr, daß sich möglichst schnell was bessert. Der entschlossene Ausbau der Sendlinger Spange und der Südumfahrung von Westen kommend zumindest bis zur Poccisstraße würde auf einfache Weise einen akzeptablen Notbetrieb ermöglichen, bei dem die wichtigste U-Bahn-Linie U3/6 von allen S-Bahn-Linien aus erreicht werden kann. Damit wären erste Verbesserungeninnerhalb weniger Monate erreichbar.

Bei Inbetriebnahme vor 25 Jahren war die S-Bahn Symbol des Fortschritts, andauernde Überlastung hat zum jetzigen Zustand geführt.

Zugleich zeigte das Unglück einmal mehr, daß das Münchner S-Bahn-Netz den heutigen Anforderungen nicht gewachsen ist. Bei jeder Störung im Tunnel bricht das gesamte Netz zusammen, die Verknüpfung zum innerstädtischen Verkehr ist nicht mehr vorhanden. Obwohl seit vielen Jahren Planungen für eine Ausweichstrecke – die sogenannte Südumfahrung – existieren, wurden die Fahrgäste bisher immer nur vertröstet und mit neuen Untersuchungen die Realisierung hingezögert.

Verantwortlich: Andreas Barth

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