Transrapid: Äpfel mit Gurken verglichen; zur heutigen Pressekonferenz

Medieninformation vom 12. Juli 2001

„beim Vergleich des Transrapids mit einer Expreß-S-Bahn zum Flughafen werden Äpfel nicht mit Birnen, sondern sogar mit Gurken verglichen” so Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN Oberbayern. Während einerseits für den Transrapid aufwändige Untersuchungen angestellt werden, wird andererseits nur von einer Expreß-S-Bahn-light gesprochen, die wenig schneller als die bestehende S-Bahn wäre. „Wenn man alleine nur die Wartezeiten in Neufahrn und Laim kürzt, wären bereits knapp 10 Minuten Fahrzeit gewonnen” so Andreas Barth. Würde für die S-Bahn und die Fernzüge dagegen eine zweite Gleistrasse ähnlich wie für den Transrapid gebaut, könnten damit eine ähnlich kurze Fahrzeit erreicht werden – mit wesentlich geringeren Kosten und zusätzlichem Nutzen für die Fahrgäste der Regionalzüge.

Bei einer Expreß-S-Bahn-Lösung müssten die Fahrgäste zum Flughafen am Hauptbahnhof keinen weiten Fußweg in den Untergrund antreten. „Wenn man dort 5 Minuten spart, kann die Fahrzeit auch ruhig drei Minuten länger sein” betont der PRO BAHN-Sprecher.

Zudem wäre es viel wichtiger, die Realisierung der sogenannten S-Bahn-Südumfahrung, einer Ausweichstrecke für die Stammstrecke, anzugehen. „Davon würden über 700.000 Fahrgästen jeden Tag profitieren, und nicht nur hochprognostizierten 17.000 Noch-Nicht-Fahrgästen” so Barth, und „solange die Bahn noch nicht einmal ihr bestehendes Streckennetz instandhalten kann, sollte sie lieber die Finger von neuen, defizitträchtigen Prestigeprojekten lassen”.

Das Transrapid-Projekt erinnert Barth an das nun eingestellte Projekt „München 21”, bei dem der Hauptbahnhof tiefergelegt werden sollte. Letzteres wurde nach einigen Jahren sang- und klanglos eingestellt. In der Zwischenzeit waren aber wichtige Planungen blockiert und sind Kosten entstanden. Wünschenswert wäre nach Barths Worten daher vielmehr, daß „das Hauptaugenmerk auf die wichtigen und dringenden Projekte wie die Verbesserung des Münchner S-Bahn-Systems gelegt werden wird”.

Verantwortlich: Andreas Barth

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