Fahrgastverband fordert Konsequenzen aus heutigem Unglück

Medieninformation vom 20. November 2000

angesichts der heutigen S-Bahn-Panne fordert Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN Oberbayern, in einer ersten Stellungnahme "ein gemeinsames Sofortprogramm aller Verantwortlichen für die S-Bahn". Es "sei ein Skandal, daß sich de-facto gar nichts tut und die über 700.000 Fahrgäste täglich alleine gelassen werden". Sanierungsmaßnahmen bei der Stammstrecke, neue Fahrzeuge, die Südumfahrung als Bypass für die Stammstrecke sind seit Jahren und Jahrzehnten überfällig. Technische Defekte sind für Fahrgäste tagtäglich zu sehen, wenn auch selten mit so gravierenden Folgen wie am heutigen Nachmittag.

Bei Inbetriebnahme vor 25 Jahren war die S-Bahn Symbol des Fortschritts, andauernde Überlastung hat zum jetzigen Zustand geführt. Die Wartung der Züge muß sofort verbessert werden, damit die Wiederholung eines solchen Unglücks sicher ausgeschlossen werden kann.

Zugleich zeigte das Unglück einmal mehr, daß das Münchner S-Bahn-Netz den heutigen Anforderungen nicht gewachsen ist. Bei jeder Störung im Tunnel bricht das gesamte Netz zusammen, die Verknüpfung zum innerstädtischen Verkehr ist nicht mehr vorhanden. Obwohl seit vielen Jahren Planungen für eine Ausweichstrecke - die sogenannte Südumfahrung - existieren, wurden die Fahrgäste bisher immer nur vertröstet.

Der Baubeginn der Südumfahrung darf nicht länger verzögert werden, denn gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten muß die Leistungsfähigkeit des Standortes Deutschland gesichert werden. Das knappe Geld muß dort investieren werden, wo die Wirkung am größten ist.

Verantwortlich: Andreas Barth

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