Bahnhof Freising: Umgestaltung bringt den Fahrgästen wenig; PRO BAHN kritisiert Ergebnisse des Umbaus und mangelnden Service

Medieninformation vom 17. Februar 2000

"der Umbau des Bahnhofs Freising hat den Fahrgästen nicht die erhofften Verbesserungen gebracht" beklagt Andreas Barth, Sprecher von PRO BAHN Oberbayern. Das Gebäude wurde renoviert und sein Erscheinungsbild sicherlich verbessert. Die Deutsche Bahn konnte aber beispielsweise in anderthalb Jahren Umbau nicht ermöglichen, daß für Fahrgäste wichtige Durchsagen auch in der Bahnhofshalle zu hören sind. Wer sich dort aufhält, verpaßt aktuelle Änderungen wie Verspätungsdurchsagen. Erschwerend kommt hinzu, daß die Bahnhofshalle verkleinert wurde. Gerade bei kalter Witterung und den häufigen Verspätungen müssen sich wartende Fahrgäste dort zusammendrängen. Ein ungehinderter Durchgang durch die Halle zu den Bahnsteigen ist dann unmöglich. Zusätzlich wurden die Sitzgelegenheiten im und ausserhalb des Bahnhofsgebäudes reduziert und der Wetterschutz der Sitzplätze im Freien deutlich verschlechtert. "Wenn die Bahn wirklich kundenorientiert handeln würde, hätte der Umbau in dieser Form nicht stattfinden dürfen." betont der PRO BAHN-Sprecher. Andreas Barth verlangt von der Bahn, "mindestens die Qualitaet, die vor dem Umbau vorhanden war, wieder herzustellen."

Darüberhinaus fordert PRO BAHN seit langen, die Situation des Fahrscheinverkaufs zu verbessern. Neben dem Reisezentrum, das nach 18 Uhr und am Wochenende geschlossen hat, gibt es neuerdings einen sogenannten DBServiceStore. "Leider bietet die Deutsche Bahn dort aber keinen Service für ihre Kunden an", stellt der PRO BAHN-Sprecher fest. Der ServiceStore sei lediglich eine Lebensmittelladen mit relativ hohen Preisen. Insbesondere fehle die Möglichkeit dort Fahrscheine zu erwerben, "obwohl dies wegen der deutlich längeren Öffnungszeiten sehr sinnvoll wäre" so Andreas Barth weiter. Als weiteren wichtigen Kritkpunkt nennt der Fahrgastverband, daß es im Bahnhof keine Toiletten mehr gibt. Stattdessen werden die Reisenden zu der Toilette am 200 Meter entfernten Busbahnhof verwiesen. "Das ist für den Bahnhof einer Kreisstadt mit 40000 Einwohnern unwürdig" wertet Andreas Barth die Situation und fordert die Deutsche Bahn dringend auf, dies zu ändern.

 

Vergleich der Situation am Bahnhof Freising


Der Freisinger Bahnhof vor 2 Jahren:Der Freisinger Bahnhof heute:
2 Fahrscheinschalter, die nach 18 Uhr und sonntags geschlossen hatten.Reisezentrum mit 2 Schaltern, das nach 18 Uhr und sonntags geschlossen hat.
Bahnhofsgaststätte.Ein sogenannter "DBServiceStore", der zwar deutlich länger geöffnet hat als das Reisezentrum, aber keine Fahrscheine verkauft. Anders als der Name vermuten läßt, bietet die Deutsche Bahn dort keinerlei Service für ihre Kunden.
Zeitungskiosk. Buch- und Zeitschriftenladen.
Toiletten.Ein Schild, das auf die Toilette am Busbahnhof in etwa 200 Meter Entfernung verweist.
Ausreichende Wartemöglichkeiten im Bahnhofsinnern.Um mehr als die Hälfte reduzierte Wartefläche im Bahnhofsgebäude.
Sitzgelegenheiten im Bahnhof für etwa 10 Personen. Provisorisch anmutende Sitzbank für 3 Personen.
Sitzgelegenheiten außen, direkt an der Bahnhofswand, durch ein großes Vordach gut geschützt (für ca. 10 Personen). Sitzbank (für 4 Personen) zwischen Gebäude und Gleisbereich, direkt unter der Tropfkante des Vordachs.
Durchsagen, die auch im Gebäude zu hören waren. Nach anderthalb Jahren Umbau immer noch keine Lautsprecheranlage, die Durchsagen auch ins Gebäude ermöglicht.

Verantwortlich: Andreas Barth

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