S-Bahn-Stammstrecke: Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt Fortschritte; Südring wird favorisiert

Medieninformation vom 30. Dezember 1999

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt, daß der Bayerische Wirtschaftsminister den Bau der dringend benötigten zweiten Stammstrecke vorantreiben möchte und auch die Südumfahrung nicht mehr kategorisch ausschließt. „Damit kann endlich die seit 1993 stockende Planung weitergehen” freut sich Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Verbandes. Aus Sicht von PRO BAHN ist dabei eindeutig der Südumfahrung der Vorzug zu geben gegenüber einer zweiten Tunnelröhre. „Die zweite Tunnelröhre ist nicht nur teurer, sie ist auch unattraktiver für die Fahrgäste” so das Resumeé des PRO BAHN-Sprechers. „Bei Mehrkosten gegenüber der Südumfahrung müssten sich eigentlich auch dementsprechende Vorteile für die Fahrgäste ergeben.”

Hauptkritikpunkte an der zweiten Röhre sind vor allem die schlechte Verknüpfung mit der U1/2, der Verzicht auf die Möglichkeit, Züge aus der zweiten Röhre nach Osten weiterfahren zu lassen sowie die nicht vorhandene Entzerrung der Verkehrsströme. „Damit ist die Strecke weder eine echte Ersatzstrecke im Störungsfall, noch verbessert sie die Erreichbarkeit größerer Teile Münchens aus dem Umland” bedauert Andreas Barth. Diese Punkte sind nicht nur beim Südring weitaus besser gelöst, sondern dieser ist zudem auch deutlich billiger. Dies gilt auch für die von der Stadt bevorzugte Variante mit eigenen S-Bahn-Gleisen von Laim bis zum Ostbahnhof, für die 1995 eine Machbarkeitsstudie erstellt wurde. Beispielsweise würde mit der Südumfahrung eine neue Verbindung vom Kolumbusplatz zum Ostbahnhof geschaffen, die Reisezeit verkürzt sich von 20 auf 5 Minuten. Ein zweiter Tunnel schafft nirgends solche Verbesserungen. „PRO BAHN spricht sich daher eindeutig für die Südumfahrung aus” betont Andreas Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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