Blockade des Schienenverkehrs auf der Mangfalltalbahn am letzten Dienstag

Medieninformation vom 2. Dezember 1999

"der Entfall der Nahverkehrszüge auf der Mangfalltalbahn zwischen Rosenheim und Holzkirchen am letzten Dienstag war fahrgastfeindlich und konterkarriert die Versprechen der Bahn zur Kundenorientierung." Mit dieser deutlichen Aussage reagiert Andreas Barth, Sprecher des Regionalverbandes Oberbayern des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN darauf, daß am Dienstag ab etwa 10.30 Uhr die Nahverkehrszüge im Mangfalltal durch Busse ersetzt wurden, damit die Umleitungszüge der Strecke München – Grafing – Rosenheim diese Strecke verwenden konnten; der Ersatzbus braucht jedoch deutlich länger als der Zug und ist damit viel unattraktiver. "Früher konnte die Bahn zusätzlich zum Regelverkehr die Umleitungszüge fahren lassen" erinnert der Sprecher. "Wenn der Zustand vom Netz mittlerweile so schlecht sein sollte, daß das nicht mehr geht, dann muß dies Konsequenzen haben" fordert Andreas Barth. PRO BAHN wird daher bei der Aufsichtsbehörde, dem Eisenbahn-Bundesamt darauf dringen, vor Rückbau von Gleisen auf Umleitungsstrecken – dies ist neben der Mangfalltalbahn beispielsweise auch die Strecke von München über Garmisch nach Innsbruck – sicherzustellen, daß eventuell notwendiger Umleitungsverkehr ohne Entfall von Nahverkehrszügen realisiert werden kann.

Damit wird jedoch PRO BAHN den Vorfall vom Dienstag noch nicht zu den Akten legen. "Die geltende Rechtslage sieht ganz eindeutig eine Priorität von Regelverkehr vor; der alte Satz Fernverkehr vor Nahverkehr gilt schon lange nicht mehr." betont der Sprecher. "Das Vorgehen, den Nahverkehr komplett entfallen zu lassen, um Züge, die bereits so verspätet sind, daß in jedem Fall alle Anschlüsse verpasst sind, wenige Minuten zu beschleunigen, ist inakzeptabel und muß als fahrgastfeindlich bezeichnet werden." Wer auch immer diese Fehlentscheidung getroffen hat, müsse daher zur Rechenschaft gezogen werden.

Verantwortlich: Andreas Barth

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