Pendlerprobleme in Pfaffenhofen; Ergebnis der Podiumsdiskussion

Medieninformation vom 1. März 1999

als "beeindruckende Bestätigung für die Notwendigkeit von Verbesserungen auf der Bahnstrecke von Pfaffenhofen nach München" wertet Norbert Moy, Vorsitzender von PRO BAHN Oberbayern, die Podiumsdiskussion in Pfaffenhofen am letzten Mittwoch. Der Veranstaltungsraum war mit etwa 80 Zuhörern überfüllt, auf dem Podium diskutierten auf Einladung von PRO BAHN die Herren Manfred Meier von der Deutschen Bahn Regio, der Pfaffenhofener Landrat Rudi Engelhard, der Pfaffenhofener Bürgermeister Hans Prechter und Ulrich Baier als betroffener Pendler nach München.

Im Laufe der Diskussion wurden vom Publikum etliche Beschwerden zu überfüllten Zügen und fehlenden Wagen, fehlendem Anschluß an die S-Bahn und Halte in Dachau, fehlenden Durchsagen zu Verspätungen und zur Behandlung durch Bahn-Personal sowie zu Anschlüssen zwischen Bahn und Bussen in Pfaffenhofen vorgebracht.

All diese Themen wurden kontrovers diskutiert, so hatte Manfred Meier von der Deutschen Bahn zwar Zahlen über die Auslastung der Züge mitgebracht, die jedoch vom Publikum angezweifelt wurden. Hier führte das Angebot von Landrat Rudi Engelhard, Fahrgäste durch Landkreismitarbeiter zählen zu lassen, zur Versachlichung, da dann allseits anerkannte Zahlen vorliegen werden. Manfred Meier von der Deutschen Bahn betonte allerdings, das der Bestand an Nahverkehrswagen in Südbayern äußerst knapp sei. Daher sei eine Verbesserung auf der Strecke von Pfaffenhofen nach München nur auf Kosten anderer Strecken möglich, da nur innerhalb Südbayerns Wagen verschoben werden können und keine neuen Wagen beschafft würden. Nach Auffasung von PRO BAHN ist es allerdings dringend notwendig, neue Wagen zu bestellen, da auch auf anderen Strecken wie zwischen München und Mühldorf deutlicher Platzmangel herscht.

"Jedes normale Unternehmen würde in so einem Fall neue Wagen bestellen statt nur den Mangel an die Stelle des geringsten Widerstandes zu verschieben." betont Norbert Moy. "Verbesserungen für Pfaffenhofen dürfen nicht auf Kosten anderer Strecken und Orte gehen."

Aus dem Publikum wurde die schlechte Verbindung aus Pfaffenhofen in den Raum
Dachau / Allach beklagt, da die meisten Züge am S-Bahn-Endpunkt und in Dachau durchfahren.
Gleichzeitig wurde jedoch beklagt, daß die dort haltenden Züge von MVV-Fahrgästen gestürmt und somit für Reisende von und nach Pfaffenhofen unattraktiv seien.

Dies zeigt nach Ansicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN, daß im derzeitigen
Angebot noch gravierende Mängel stecken. "Eigentlich sollte im MVV ein ausreichend attraktives Angebot bestehen, so das nicht die Pfaffenhofener Züge gestürmt werden" betont Norbert Moy. Das selbe Phänomen wird an allen S-Bahn-Strecken mit von außen durchfahrenden Zügen beklagt.

Aufgrund des äußerst starken Interesses plant PRO BAHN bereits Ende März in einer Folgeveranstaltung mit betroffenen Pendlern zu besprechen, wie baldmöglichst echte Verbesserungen für die Fahrgäste erzielt werden können.

Verantwortlich: Andreas Barth

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