Steht das Bahnprojekt München 21 vor dem Ende? Deutsche Bahn streicht die durchgehenden Züge

Medieninformation vom 26. Januar 1999

"steht das Bahnprojekt München 21, die Tieferlegung des Hauptbahnhofes, vor dem Ende?" fragt Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Grund für diese provokante Frage ist die Absicht der Bahn, zum Fahrplanwechsel die meisten der bisher über München hinaus durchgehenden Züge zu streichen. Dies steht jedoch in deutlichem Gegensatz zu den Hochglanzprospekten zu München 21, in denen ein deutlich höherer Durchgangsverkehr als bisher vorhergesagt wird. "Scheinbar glaubt die Bahn nicht einmal mehr selbst ihren Vorhersagen" so Andreas Barth weiter.

Die Deutsche Bahn AG plante bereits im Herbst letzten Jahres, die von Karlsruhe nach Salzburg fahrenden Interregio-Züge zu streichen. Aufgrund des damals großen politischen Widerstandes wurde diese Aktion verschoben. Mittlerweile ist klar, das die Züge auf den Streckenteil München – Salzburg gestutzt werden sollen. "Damit wird die bisher über München durchgehende Verbindung zerschnitten" beklagt Andreas Barth. Dies sei besonders bedauerlich, da die Züge gut ausgelastet sind.

"Die Bahn muß zuerst einmal Selbstverständlichkeiten wie den Erhalt von gut ausgelasteten Zügen zeigen, bevor sie sich an milliardenteure riskante Projekte wagt." so Andreas Barth weiter. Zur Verbesserung der durchgehenden Verbindungen ist zudem als Sofortmaßnahme eine Fußgängerverbindung auf der Westseite möglich. "Solange die Bahn nicht solche schnell und billig realisierbaren Maßnahmen verfolgt, die sich aufgrund der langen Bauzeit einer Bahnhofstieferlegung auf alle Fälle rentieren, kann der Durchgangsverkehr gar nicht der wahre Grund für München 21 sein." betont Andreas Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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