PRO BAHN: Fahrplanwechsel der DB Anfang Juni: statt Bayerntakt erhebliche Verschlechterungen auf der Strecke Salzburg - München

Medieninformation vom 14. April 1996

Zum Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn wird Anfang Juni mit dem Bayerntakt überall im Lande der Stundentakt auf der Schiene eingeführt. Dies bedeutet für die Fahrgäste eine spürbare Verbesserung. Nicht so auf der Strecke Salzburg - München, dort wird im Gegenteil der bisher bestehende Takt abgeschafft, stellt PRO BAHN-Sprecher Rudolf Barth fest.

Die Deutsche Bahn AG wird den InterRegio zeitlich verlegen, der annähernde Stundentakt auf dieser Strecke geht verloren, die Züge werden künftig im schlecht merkbaren 45/75-Minuten Rhythmus verkehren. Die InterRegio-Züge zwischen Salzburg und München dienen zu 90 DB-Geschäftsbereich Fernverkehr ignoriert die Interessen dieser Mehrheit.

Die jetzt schon bestehende Lücke in Richtung Salzburg am späten Abend vergrößert sich von zwei auf zweieinhalb Stunden: Um halb zehn soll der letzte Zug aus München vor dem "Lumpensammler" um Mitternacht verkehren. Wenn Besucher von Konzerten und Theatervorstellungen in München nicht auf den Mitternachtszug warten wollen, sind sie wieder auf das eigene Auto angewiesen.

Noch im Entwurf des Fahrplans war das von vielen Seiten geforderte späte Zugpaar zwischen München und Salzburg vorgesehen. Es hätte die Spätabendlücke für Münchenbesucher geschlossen, Fahrgästen aus dem Norden in Richtung Salzburg eine Spätverbindung geboten und in der Gegenrichtung den für das Chiemgau wichtigen Abendzug mit Halt in allen Bahnhöfen eingeführt. Doch ausgerechnet hier wurde der Rotstift angesetzt, vermutlich aus Prinzip: Dieses Zugpaar kostet erheblich weniger als Züge zur Stoßzeit, dennoch forderte die DB AG hierfür den vollen Preis, der Freistaat wollte diesen Preis nicht zahlen.

PRO BAHN fordert den Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn auf, für die Strecke Salzburg - München einen pragmatischen Weg zu suchen und zum Nutzen der Bürger und Fahrgäste unabhängig von Taktik und Prinzipien

Verantwortlich: Rudolf Barth

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