Fehlplanung Leopoldstraße München: Zuverlässigkeit Tram großflächig gefährdet / PRO BAHN fordert: bestehende Busspur zur ÖV-Spur umbauen

Medieninformation vom 5. April 2022

Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die Planung der Stadt, die geplante Tram-Nordtangente südlich Münchner Freiheit durch den sogenannten 'Mischverkehr' massiven Störungen durch den Autoverkehr auszusetzen, und die heutige Busspur ersatzlos abzuschaffen. Besonders negativ wird sich auswirken, dass die Tram in Richtung Süden nicht in der Straßenmitte fahren wird, sondern direkt neben den Logistikparkplätzen und der Abbieger in die Seitenstraßen. Jedes Ein- und Ausparken von Lieferdiensten kann sich damit negativ auf die Fahrgäste auswirken. „Dieser Vorschlag würde bewirken, dass die Fahrgäste unter einer unnötig unpünktlichen und unzuverlässigen Tram leiden müssen“ so kritisiert Andreas Barth, Münchner Sprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN den letzte Woche dem Bezirksausschuss vorgestellten Vorschlag. Wie angesichts der vom Stadtrat beschlossenen ÖV-Offensive vorgeschlagen werden kann, eine heute gut funktionierende Busspur abzuschaffen, ist nicht nachvollziehbar. „Wir fordern: die Busspur bleibt erhalten, und wird für die Tram ertüchtigt” so Andreas Barth, und weiter „Wenn das Verlagerungsziel auf den ÖV ernst gemeint ist, so sind vor dem Autoverkehr geschützte Gleise in der gesamten Leopoldstraße in beide Richtungen nötig“.

Die Probleme wirken sich in vielen Münchner Stadtviertel aus. Denn durch die geplanten Linien von Schwabing Nord über die Leopoldstraße zur Barer Straße und Landsberger Straße nach Laim sowie über die Leopoldstraße zum Max-Weber-Platz und weiter über die Osttangente nach Giesing und Harlaching werden die Verspätungen und Probleme über ganz München weitergetragen. „Diese Planung gefährdet damit den zuverlässigen Trambetrieb in großen Teilen der Stadt“ bewertet PRO BAHN die Situation.

Die bisherige Vorgehensweise erinnert Andreas Barth an die Radwegplanung an der Ecke Von-der-Tann-Straße / Ludwigstraße. „Auch dort wurde zuerst eine Planung vorgelegt, die nicht zum politischen Anspruch der »Verkehrswende« paßt. Erst aufgrund von massiven Protesten und Vorschlägen aus der Bürgerschaft konnte eine Lösung gefunden werden, die wie vom Stadtrat beschlossen auf den Umweltverbund setzt“ so Andreas Barth. Erschwerend kommt hinzu, dass der Schaden der Planung der Leopoldstraße weit ins Stadtgebiet ausstrahlen würde. „Es ist sehr bedauerlich, dass diese Planung nicht bei den Planungsworkshops zur Nordtangente vorgestellt wurde, und damit die Kritik frühzeitig abgefragt und aufgegriffen wurde.“ so der PRO BAHN-Sprecher.

Verantwortlich: Andreas Barth

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