ÖPNV-Bauprogramm und neue Tram-Strecken: Schub für die Verkehrswende in München

Medieninformation vom 15. Dezember 2021

Am heutigen Mittwoch hat die Vollversammlung des Münchner Stadtrates das ÖPNV-Bauprogramm beschlossen mit in Summe vierzehn Steckbriefen für Maßnahmen bei Tram und U-Bahn. „Der Beschluss des ÖPNV-Bauprogramms sorgt für Rückenwind für einen modernen Öffentlichen Nahverkehr und die Umsetzung der Verkehrswende“ begrüßt Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN den heutigen Beschluss knapp zwei Jahre nach der Kommunalwahl, bei der das Thema 'Verkehr' im Mittelpunkt des Wahlkampfes stand. Mit dem ÖPNV-Bauprogramm wird – ähnlich wie beispielsweise mit dem erfolgreichen Schulbauprogramm – der Ausbau strukturiert und systematisiert sowie die Befassung des Stadtrats paßgenau bei den wichtigen Entscheidungen vorgegeben. „Wir erwarten, dass damit die Umsetzung der bestehenden Stadtratsbeschlüsse zur Verkehrswende erheblich schneller und auch besser wird” so beschreibt Andreas Barth die Erwartungen an den heutigen Beschluss. Der vom Stadtrat eingerichtete Lenkungskreis über alle Referate wird zu auch nach Einschätzung des Verbandes zur einer weiteren Beschleunigung des Baus führen. „Mit dem strukturierten Vorgehen und einer besseren Finanzplanung wird eine langjährige Forderung von uns umgesetzt“ so Andreas Barth weiter.

Besonders begrüßt PRO BAHN, dass heute nicht nur ein Bauprogramm beschlossen wurde, sondern auch konkrete Beschlüsse für die Tram-Westtangente und Tram Münchner Norden gefasst wurden, inklusive dem Auftrag, die Bauausführung jeweils unmittelbar nach Vorliegen der Baugenehmigung (Planfeststellungsbeschluss) durchzuführen. Negativ bewertet PRO BAHN, dass sinnvolle Verbesserungen der Westtangente verworfen werden, um den Bau zu beschleunigen. „Hier rächt sich, dass der Beschluss zur Westtangente auch aufgrund der Finanzsituation erst jetzt in den Stadtrat kommt, und gleichzeitig die Fertigstellung noch unbedingt bis Ende 2025 erfolgen soll” so der PRO BAHN-Sprecher. In den nächsten Jahren wird es noch mehrfach die Situation geben, dass aufgrund Fehlern in der Vergangenheit zwischen „schneller bauen“ und „besser bauen” abgewogen werden muss. Hier gibt es keine standardisierte Antwort, sondern in jedem Einzelfall muss Pro und Contra abgewogen werden. „Deshalb muss auch ein Ziel sein: neue Pläne auf alle Fälle gleich richtig und fahrgastfreundlich zu machen, beispielsweise mit direktem und überdachtem Umstieg zwischen U-Bahn und Tram, oder auch schon für moderne und komfortablere Trams ausgestattet“ so Andreas Barth in Hinblick auf künftige Planungen.

PRO BAHN fordert, dass nicht nur Strecken gebaut werden, sondern auch ausreichend Betriebshöfe. „Hier fehlt bei U-Bahn, Tram und Bus jeweils ein zusätzlicher Betriebshof. Nur Planungskosten in einer Kostenpauschale ist viel zu wenig, hier braucht es Tempo in der Umsetzung. Ohne Infrastruktur und Fahrzeuge können die verkehrlichen Ziele nicht erreicht werden” kritisiert Andreas Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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