Wohnen am Riemer Park (München): Verkehrswende von vornherein einplanen

Medieninformation vom 17. Mai 2021

konkrete Forderungen und Vorschläge zur Verkehrserschließung der Planungsgebiete „Wohnen am Riemer Park“ (WaRP) im Münchner Osten haben der Fahrgastverband PRO BAHN und der Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr (AAN) im Münchner Forum anläßlich der Stadtratsentscheidung am kommenden Mittwoch veröffentlicht. Diese sind im Internet unter https://www.pro-bahn.de/muenchen/202105-warp.pdf verfügbar.

Dazu Andreas Barth vom Fahrgastverband PRO BAHN: „Wir begrüßen, dass das Mobilitätsreferat die Wichtigkeit zügiger weiterer Untersuchungen zur ÖPNV Anbindung in der neuen Fassung der Vorlage so deutlich betont. Hier muss aber noch einen Schritt weiter gegangen werden: Am Anfang muss das Ziel von 80 Prozent Anteil des Umweltverbundes sowie 30 Prozent Verkehrsanteil des ÖPNV stehen. Unsere Vorschläge berücksichtigen dies. Darauf aufbauend ist ein Verkehrskonzept zu erarbeiten, das neben dem ÖPNV auch den Fahrradverkehr als Schlüsselelement berücksichtigt. Die Ergebnisse des Verkehrskonzepts wie die nötigen ÖV-Trassen und Radwege sind dann dem städtebaulichen Wettbewerb und dem Bebauungsplan zugrunde zu legen und müssen daher erarbeitet und verabschiedet werden, bevor der Wettbewerb startet.“

Bei den verschiedenen Planungsgebieten (Heltauer Straße, Arrondierung Kirchtrudering, Rappenweg und Gronsdorf) liegen unterschiedliche Voraussetzungen vor. Daher sind unterschiedliche Lösungen zur ÖPNV-Anbindung angebracht.

Dazu AAN Sprecher Berthold Maier: „Das Baugebiet Heltauer Straße liegt recht nah zum S- und U-Bahnhalt Trudering. Hier setzen wir vor allem auf den Ausbau der Nahmobilität – Fuß- und Radverkehr – so wie auf eine bessere Zugänglichkeit der S- und U-Bahn durch den Bau eines zweiten Bahnsteigtunnels. Bei der Arrondierung Kirchtrudering ist leider keine Schienenanbindung möglich – hier muss also ein attraktiver Busverkehr eingerichtet werden: D.h. Busbeschleunigung und Einrichtung einer direkten Busverbindung von Trudering über das Neubaugebiet bis zum Messegelände. Das Gebiet Rappenweg wird über den S-Bahnhof Gronsdorf sowie durch die Verlängerung der Tram bis zum S-Bahnhalt Gronsdorf erschlossen – bislang ist die Tram vom Stadtrat als Abzweig der Tram in der Wasserburger Landstraße nur bis zum Rand des Gebiets beschlossen.“

Ein zusätzlicher S-Bahnhalt an der Schwablhofstraße ist nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll. Dazu Andreas Barth: „Ein zusätzlicher S-Bahnhalt bringt für die Fahrgäste aus dem Umland den Nachteil einer längeren Fahrzeit. Allein zur Anbindung des Gebiets am Rappenweg und zusätzlich zum bestehenden Halt in Gronsdorf ist diese Fahrzeitverlängerung nicht gerechtfertigt. Anders sieht es aus, wenn eine Nord-Süd-Tramtangente von Neuperlach über Trudering, Neue Messe zur SEM Nordost realisiert wird. Diese Tangente benötigt eine direkte Verknüpfung mit der S-Bahn. Diese erfolgt zweckmäßigerweise an einem künftigen S-Bahnhalt Schwablhofstraße.“

Die Stadt München plant, zwischen Kirchtrudering und der Messestadt Riem ein Neubaugebiet für etwa 7000 Einwohner festzulegen. Im Bereich des heutigen Gewerbegebiets Rappenweg sollen weitere 8000 Einwohner, direkt am S-Bahnhof Trudering etwa 5000 Einwohner hinziehen, zusammen also etwa 20.000 neue Einwohner. Bislang ist geplant, die Haupterschließung durch eine neue Autostraße vorzunehmen. Dies entspricht nicht den Festlegungen der Stadt zur Verkehrswende. An diesem Mittwoch soll der Planungsausschuss des Stadtrates den Auftrag zur Durchführung des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs geben. Planungs- und Mobilitätsausschuss des Stadtrats der Landeshauptstadt München werden am Mittwoch über Eckdaten und städtebaulichen Wettbewerb für die Arrondierung Kirchtrudering sowie die Verkehrliche Machbarkeitsuntersuchung für alle Planungsgebiete beraten und beschließen. Der Fahrgastverband PRO BAHN sowie der AAN haben in einer gemeinsamen Stellungnahme nötige und sinnvolle Maßnahmen veröffentlicht sowie die Vorschläge der Stadt bewertet. Diese ist unter https://www.pro-bahn.de/muenchen/202105-warp.pdf veröffentlicht.

Verantwortlich: Andreas Barth

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