Stadtrats-Beschluss zu Tram-Betriebshöfen ist Voraussetzung für klimaneutrale Stadt / Temporäre Abstellung nötig

Medieninformation vom 29. Januar 2021

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt den Beschluss des Münchner Stadtrats vom Mittwoch zum konsequenten Bau neuer Tram-Betriebshöfe. „Besonders freut uns die klare Vorgabe, dass der dringend nötige dritte Betriebshof im Münchner Nordwesten oder Westen entstehen soll, da damit die Betriebshöfe sinnvoll im Netz verteilt sind” so Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN. Die gute Verteilung im Netz sichert aber auch die Angebotsqualität, da sich Störungen weniger auswirken. Mit den kürzeren Ausrückwegen sinken auch die Betriebskosten. Jetzt sind Stadtwerke, Planungs- und Mobilitätsreferat gefordert, eine ausreichend große und gut an das Tramnetz angebundene Fläche zu finden. „Wir erwarten baldige Ergebnisse, damit der von der Regierungskoalition vorgegebene Netzausbau auch erfolgen kann” so der PRO BAHN Sprecher. Ergänzend muss kurzfristig eine Lösung gefunden werden, damit Trams nicht ab 2023 über Nacht auf normalen Strecken abgestellt werden müssen.

München will bis 2035 klimaneutrale Stadt werden. Dazu ist unter anderem ein Anteil des Öffentlichen Verkehrs von mindestens 30 Prozent nötig und von der Politik vorgegeben. Dazu ist der Öffentliche Verkehr deutlich auszubauen. Dafür sind mehr Busse, Trams und U-Bahnen notwendig. Für diese sind gut erreichbare Abstell- und Wartungsflächen (= Betriebshöfe) nötig, die redundant an das Streckennetz angebunden sind. Laut Zahlen der Stadt ist der jetzt beschlossene Betriebshof Ständlerstraße eigentlich schon 2023 nötig, soll aber erst 2026 fertig sein. Der dritte Tram-Betriebshof ist ab 2030 nötig, die Genehmigungsverfahren müssen damit spätestens 2024 starten.

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt zudem, dass Stadträte aus Regierung und Opposition eindeutig eingefordert haben, alle historischen Fahrzeuge sowie die Materialsammlung und das Archiv auf dem Gelände der Ständlerstraße zu erhalten. „Auch hier sind jetzt die Stadtwerke gefordert, eine Lösung zu finden, die für die Ehrenamtlichen der beiden Museumsvereine funktioniert.“ so Andreas Barth.

Der Stadtrat hat am Mittwoch beschlossen, die Voraussetzungen für den Bau des zweiten Betriebshofs auf dem Gelände der Hauptwerkstätte Ständlerstraße zu schaffen. Auf einen Änderungsantrag hin wurde zudem beschlossen, dass der nötige dritte Betriebshof im Westen/Nordwesten der Stadt eingerichtet wird, um eine zukunftsfähige Ergänzung zum Betriebshof an der Einsteinstraße im Osten und die Verteilung der Betriebshöfe in einer wachsenden Stadt logistisch und verkehrstechnisch sinnvoller zu gestalten. Die Betriebshöfe sind nötig, um das politisch gesetzte Ziel der Verkehrswende sowie eines ÖV-Anteils von 30 Prozent zu erreichen, das wiederum nötig ist für die klimaneutrale Stadt ab 2035.

Verantwortlich: Andreas Barth

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