Verbindung von der Dachauer Straße zur U3/6 erhalten

Medieninformation vom 2. Dezember 1997

"die Anbindung der Dachauer Straße an die U-Bahnen 3 und 6 muß erhalten werden" fordert Andreas Barth, Münchner Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN angesichts der morgigen Stadtratsentscheidung. Die Stadtwerke München schlagen vor, die Trambahn-Linien 20 und 21 zum Stachus zu verkürzen. "Eine kurzsichtige Planung angesichts der Tatsache, daß über 15 Trambahn-Fahrgäste am Sendlinger-Tor-Platz umsteigen." so der Sprecher. Durch die Streichung wäre dann die stärkste Trambahnlinie nicht mehr mit der stärksten U-Bahn-Linie verbunden.

Die Streichung hat den Zweck, zusätzliche Züge auf der Trambahn 17 zu ermöglichen. Dort wurden die Stadtwerke vom Erfolg überrollt, frühe Warnungen vor zu geringem Angebot wurden nicht ernst genommen. Jetzt soll endlich die Anzahl der Trambahnen auf dem Westast der Linie 17 erhöht werden. Nach den ursprünglichen Planungen sollte für diese Züge ein zweites Wendegleis am Sendlinger-Tor-Platz gebaut werden. Gegen eine zweite Wendeschleife am Sendlinger-Tor-Platz hatte das Kreisverwaltungsreferat Einspruch eingelegt, das zusätzlichen Stau auf der Sonnenstraße befürchtet. Jetzt soll die bestehende Wendeschleife für zusätzliche Züge der Linie 17 freigemacht werden. Die Linien 20 und 21 sollen deshalb verkürzt werden und am Stachus wenden. Damit verlieren die Fahrgäste dieser Linien die Umsteigemöglichkeit auf die wichtigen Nord-Süd U-Bahnen U3 und U6. "Es dürfen nicht die Fahrgäste der Linie 17 gegen die der Linien 20 und 21 ausgespielt werden." kritisiert der Sprecher die Planungen. Ein Abschneiden der Dachauer Straße von der U-Bahn mit den höchsten Fahrgastzahlen ist kontraproduktiv. "Die Hälfte der Umsteiger am Sendlinger-Tor-Platz werden zukünftige sonst nach verkehrswissenschaftlichen Prognosen nicht mehr mit der Trambahn fahren" erläutert Andreas Barth, der Einnahmeverlust der Stadtwerke wäre höher als eine mögliche Einsparung.

Zudem muß nun am Stachus ein weiteres Gleis gebaut werden. "Die Gefahr zusätzlicher Autostaus ist damit am Stachus sicherlich kaum niedriger als am Sendlinger-Tor-Platz - vor allem, wenn durch die Verschlechterung der Trambahn zusätzliche Autofahrten entstehen." so Andreas Barth. "Hier wurde nur ein fauler Kompromiß erzielt, der letztlich allen Seiten schadet."

Die Umsteigemöglichkeit von den Trambahnlinien 20 und 21 auf die U-Bahnen 3 und 6 muß erhalten werden. Sie wird täglich von mehreren tausend Fahrgästen genutzt. Das die Zahl der am Sendlinger-Tor-Platz aussteigenden Fahrgäste in der Beschlußvorlage der Stadtwerke deutlich niedriger ist, kann sich der Sprecher nur dadurch erklären, daß "nur die Leute gezählt wurden, die am Sendlinger-Tor-Platz bleiben, nicht aber die, die mit der U-Bahn weiterfahren."

Verantwortlich: Andreas Barth

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