Fahrgastverband fordert Konsequenzen aus dem Unglück

Medieninformation vom 12. Mai 1996

"der Brand der S-Bahn führt dramatisch vor Augen, wie störungsanfällig die Münchner S-Bahn in letzter Zeit geworden ist.", so wertet Andreas Barth, Sprecher des bundesweiten Fahrgastverbandes PRO BAHN, das jüngste Unglück am Isartorplatz. Dank des raschen Eingreifens der Rettungsmannschaften wurde diesmal noch Schlimmeres verhindert, doch für die Sicherheit der Fahrgäste müssen sofort die Gefahrenquellen dauerhaft beseitigt werden.

Bei Inbetriebnahme vor 25 Jahren war die S-Bahn Symbol des Fortschritts, andauernde Überlastung hat zum jetzigen Zustand geführt. Die Wartung der Züge muß sofort verbessert werden, damit die Wiederholung eines solchen Unglücks sicher ausgeschlossen werden kann.

Zugleich zeigte das Unglück einmal mehr, daß das Münchner S-Bahn-Netz den heutigen Anforderungen nicht gewachsen ist. Bei jeder Störung im Tunnel bricht das gesamte Netz zusammen, die Verknüpfung zum innerstädtischen Verkehr ist nicht mehr vorhanden. Obwohl seit vielen Jahren Planungen für eine Ausweichstrecke - die sogenannte Südumfahrung - existieren, wurden die Fahrgäste bisher immer nur vertröstet.

Der Baubeginn der Südumfahrung darf nicht länger verzögert werden, denn gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten muß die Leistungsfähigkeit des Standortes Deutschland gesichert werden. Das knappe Geld muß dort investieren werden, wo die Wirkung am größten ist.

Verantwortlich: Andreas Barth

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