PRO BAHN trauert um Joachim Kemnitz

Am 20.11.2014 erhielten wir die traurige Nachricht, dass Joachim Kemnitz, stellvertretender PRO BAHN-Bundesvorsitzender von 2000 bis 2008, im Alter von 73 Jahren gestorben ist. Mit großer Leidenschaft beschäftigte sich der Schleswig-Holsteiner den Grundsatzfragen des öffentlichen Verkehrs. Die eingeschränkte Gesundheit zwang ihn danach, kürzer zu treten. Dennoch besuchte er zusammen mit seiner Frau Barbara zahlreiche Veranstaltungen des PRO BAHN-Bundesverbandes, etwa den Bundesausschuss - oder zumindest die Abendessen des Vorstandes am Rande des Bundesausschusses. Noch vor wenigen Monaten saß er bei uns in Göttingen beim Italiener am Bahnhof.

Sein verkehrspolitischer Nachlass sollte uns unvergessen bleiben. Wer seine Aufsätze nachlesen möchte, kann auf der PRO BAHN-Homepage und in der PRO BAHN Zeitung stöbern und viel finden. Hier ein Ausschnitt aus seinem Papier zur Bahnreform aus dem Jahr 2000.

Zusammenfassung und Forderungen des Fahrgastverbandes PRO BAHN

  • Die Eisenbahn ist allen anderen Verkehrsmitteln grundsätzlich ökologisch überlegen. Im Personennah- und fernverkehr bietet sie das günstigste Verhältnis zwischen Geschwindigkeit und Energieaufwand. Im Güterverkehr reduziert die Zugbildung den spezifischen Energieaufwand erheblich. Die Eisenbahn verdient daher eine Förderung, die diesem Vorteil Rechnung trägt und zur weiteren Leistungssteigerung anregt.
  • Die Planung und Finanzierung des Schienennetzes ist als politische Aufgabe unter dem Gesichtspunkt der Daseinsvorsorge und unter Beachtung von Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten zu gestalten. Auf dieser Grundlage ist die Rechtslage für das Netz neu zu bestimmen.
  • Die Bundesverkehrswegeplanung ist auf eine Gesamtnetzplanung umzustellen. Mit dem Beitrag "Der letzte Fahrplanwechsel" hat PRO BAHN dafür bereits ein Konzept vorgelegt.
  • Die steuerliche Gleichbehandlung der Bahn gegenüber anderen Verkehrsträgern ist herzustellen.

Gerd Aschoff